Hochverdient und enorm wichtig!

Endlich wieder Heimspiel bei uns im „Wohnzimmer“, lange genug war es her und der Restart in diesem Kalenderjahr war mit den beiden Auswärtsspielen in Luckenwalde und Erfurt leider alles andere als erfolgreich. Sechs Neuzugänge gab es im Winter und das gibt dem Trainerteam fortan mehr Möglichkeiten. „Harte Entscheidungen“ waren angekündigt und so gab es eine große Fluktuation im Kader. Tobias Hasse musste angeschlagen an diesem Sonntag passen. Außer Filip Kusic waren alle „Neuen und Alten“ im Kader, Maximilian Pronichev, Niko Bretschneider und Maxi Krauß standen in der Startelf und der junge Finn Heidrich war ebenfalls erstmals dabei. Zu Gast war die von Uwe Speidel und Daniel Ziebig trainierte zweite Mannschaft des F.C. Hansa Rostock bei uns im LEAG Energie Stadion.

Pünktlich 13:00 Uhr ging es los. Unser Jungs kamen richtig gut rein und nach knapp fünf Minuten wurde es erstmals gefährlich vor dem Hansa-Tor. Maximilian Krauß ging bis zur Grundlinie und flankte in den Strafraum, dort verpasste zuerst Tim Heike per Kopf und dann auch alle anderen anwesenden Energie-Kicker im "Fünfer". Und es ging gefährlich weiter, denn beim Freistoß von Tim Heike fehlten nur wenige Zentimeter zur Führung. Der Ball knallte an die Querlatte (8.). Dann war es wieder Maximilian Krauß, dessen Hereingabe geblockt wurde und der Nachschuss als Schlenzer knapp am Pfosten vorbeistrich (11.). Schade. Schade war gar kein Ausdruck, als die Gäste aus dem nichts in Führung gingen. Ein Steckpass auf Wollschläger reichte aus und der Ball war im Netz (13.). Es gab weitere gute Torchancen für das spielstarke Cottbuser Team. Erst köpfte Tim Heike seinen Gegenspieler an und bei der folgenden Ecke hatten die Energifans schon der Torschrei auf den Lippen. Aber der Rostocker Keeper parierte den Kopfball von Campulka mit einem Riesenreflex (15.).

Es war kaum zu glauben, dass diese Vielzahl an Chancen nicht zu einem Treffer gereicht hatten. Jonas Hofmann aus der Distanz (23.) am Tor vorbei und wenig später war wieder Hansa-Keeper Hagemoser mit den Fingern am Ball (26.). Erneut „brannte es lichterloh“ im Rostocker Strafraum, dieses Mal wohl vom eigenen Mann aus, nach dem ein scharfer Eckball in den Strafraum flog (29.). Das Ergebnis blieb gleich - kein Tor. In der Folge schafften es unsere Rot-Weißen nicht mehr ganz so zielstrebig vor das gegnerische Tor zu kommen. Die Hanseaten kamen ihrerseits noch einmal sehr gefährlich vor das Gehäuse von Alexander Sebald. Gemeinschaftlich entschärfte die vielbeinige Energieabwehr die Situation (39.). Maximilian Pronichev setzte aus der Drehung den Ball nochmal an das Außennetz (44.) und dann war Pause.

Zwei Wechsel brachten weiteren Schwung bei Energie. Phil Halbauer und Tim Campulka blieben direkt in der Kabine, Rudy Ndualu und Yannik Möker kamen neu ins Spiel. Jonas Hofmann rückte nun auf die Rechtsverteidigerposition und Yannik Möker in die Zentrale. Es dauerte ein paar Minuten, um die Angriffsbemühungen wieder in Fahrt zu bringen, aber dann lief es umso besser. Nach einer schönen Kombination über die linke Außenbahn verzog Maxim Pronichev (56.) aus spitzem Winkel. Dann fiel endlich der längst überfällige Ausgleich – Kapitän Jonas Hildebrandt stieg nach einer Ecke von „Hoffi“ am höchsten und köpfte das Leder mit Wucht als Aufsetzer ins Tor (60.). Jetzt war das Stadion ein echte „Tollhaus“ und die Jungs warfen vom Publikum getragen alles nach vorne. Dann setzte Joans Hofmann einen satten Schuss aus knapp 20 Metern ab, den Hagemoser zwar hielt jedoch nicht festhalten konnte und Maximilian Pronichev stand genau richtig positioniert und staubte ab zur 2:1-Führung (65.).

Es war Fußball mit Einsatz und Willen, praktisch genau das, was zuletzt gefehlt hatte. Die 5.302 Zuschauer honorierten es merklich. Tim Heike schloss flach ab und immer wieder rettete Hagemoser seine Rostocker in höchster Not(67.). Es war tatsächlich ein Spiel auf ein Tor und zwar in diesem Durchgang das vor der Nordwand. Wie so oft an diesem Nachmittag setzte sich Maximilian Krauß über die linke Seite durch, legte ab auf Tim Heike, der den Ball wunderbar ins lange Eck zum 3:1 schlenzte (79.). Das war hochverdient und verdammt wichtig! Jan Shcherbakovski, Janis Juckel und später auch noch Finn Heidrich kamen in die Partie. Das Debüt für den 17-jährigen Sohn von Matthias Heidrich, Aues Sportdirektor und früherem Nachwuchsleiter des FC Energie.

Es blieb beim 3:1-Heismieg und bereits am Mittwochabend, 7. Februar um 19:00 Uhr gastiert mit dem FC Viktoria 1889 Berlin dann ein Topteam der Regionalliga Nordost bei uns.