Sieg im Lausitz-Derby

Bei herrlichem Fußballwetter hatten sich 4.003 Zuschauer im Stadion der Freundschaft eingefunden, um der Regionalligapartie gegen den von "Papa" da Silva trainierten FC Oberlausitz Neugersdorf beizuwohnen.

Der FC Energie war von Beginn an um Spielkontrolle bemüht, ließ gegen die quirligen Gäste den Ball allerdings ansehnlich laufen. Eine echte Annäherung zum Tor gab es dennoch zu Beginn nicht. In der neunten Spielminute dann die Führung für die Hausherren. Ausgerechnet Gästekapitän Karl Petrick unterlief ein fataler Abwehrfehler. Einen zu kurz geratenen Rückpass erlief Benjamin Förster mit dem Torriecher und schob den Ball mit dem rechten Fuß am Torhüter vorbei zum 1:0. Die Gäste vom FC Oberlausitz versteckten sich allerdings keineswegs, konnten insbesondere im Mittelfeld spielerisch Akzente setzen, aber keine direkte Torgefahr auf den Kasten von Avdo Spahic entwickeln. Das Spielgeschehen hatte der FC Energie im Griff. Björn Ziegenbein setzte sich über den linken Flügel durch und passte mit dem Außenrist zu Benjamin Förster. Dieser ließ den Ball an der Strafraumgrenze prallen und der Ball landete kurz danach bei Fabio Viteritti. Viteritti umspielte den Gegenspieler gekonnt und legte quer auf Joshua putze. Der 28er im Energietrikot legte sich den Ball ein kleines Stück vor und zog aus zwanzig Metern trocken und satt ab. Der Rechtsschuss landete unten links im Tor der Gäste. Putzes erstes Saisontor. Ein Schuss von Fabio Viteritti ging am Tor vorbei. Einen richtig starken Pass von Förster auf Lasse Schlüter konnte Flückiger im Tor des FC Oberlausitz Schlüter von den Beinen nehmen. Der FCE schien jetzt dem dritten Treffer nahe, aber es blieb zur Halbzeit beim 2:0.

Direkt nach Wiederanpfiff war der FC Energie gefährlich im Strafraum, doch Benjamin Förster verpasste den Ball. Danach taten die Gäste mehr für die Offensive, brachten den Ball sowohl neben als auch über das Tor, aber nicht in Richtung Spahic. Dann wieder der FCE gefährlich im Angriff über Viteritti, Schlüter und Förster. Die Gäste konnten den Ball zur Ecke klären. Im Anschluss an diese Ecke kam Björn Ziegenbein zu einem Fernschuss, der noch leicht abgefälscht wurde. Der Schiedsrichter entschied auf Abstoß. FCO-Spieler Lubos Loucka klärte die Situation mit einer äußerst fairen Geste auf. Er zeigte dem Schiedsrichter an, dass es Eckball war und dieser revidierte seine Entscheidung somit. Stark. Das Spiel wurde nun offener, schneller und ereignisreicher an Offensivaktionen. Eine Schrecksekunde gab es nach etwa einer Stunde, als Joshua Putze nach einem Foul zunächst liegen blieb und behandelt werden musste. Er konnte zunächst weiterspielen, musste wenig später dennoch durch Paul Gehrmann ersetzt werden. Die bis dato größte Chance für die Gäste hatte der aus dem Cottbuser Nachwuchs stammende Tobias Gerstmann, der sich das Leder am Strafraum auf den linken Fuß legte und gefühlvoll schlenzte. Der Ball strich nur Zentimeter am Pfosten vorbei (65.). Da hätte Avdo Spahic keine Chance gehabt. Das war Fußball!!! José-Junior Matuwila erkämpfte sich den Ball und ging energisch nach vorne, lief gleich an zwei Gegenspielern vorbei und sah den mitgelaufenen Björn Ziegenbein auf der rechten Außenbahn. Der Pass landete genau im Lauf von "Ziege", der den Ball mit dem rechten Außenrist zum 3:0 ins Tor lupfte (70.).

Nur zwei Minuten später setzte Spielmacher de Freitas Costa einen direkten Freistoß aus 25 Metern ins Tors zum 3:1 Anschlusstreffer. Der bereits durch die Mauer abgefälschte Ball setzte unglücklich vor Avdo Spahic auf und ließ dem Youngster keine Chance. Dran war der Keeper dennoch. Der FC Energie spielte weiter nach vorne und bei einem schönen Schlenzer von Viteritti konnte sich Gästekeeper Flückiger erneut auszeichnen. Kurz darauf war es wieder Viteritti, doch dessen Schuss aus ähnlicher Position konnte geblockt wurde. Die Gäste blieben bis zum Schluss gefährlich, besonders bei Standards. So landete ein Kopfball nach einer Ecke an der Latte des FCE-Tores. Kurz vor dem Ende kam Michael-Junior Czyborra für Björn Ziegenbein in die Partie und leitete direkt einen Konter ein, den er bis zum Strafraum durchziehen konnte. Seine Vorarbeit entschärfte der Keeper in erster “Instanz“, den Nachschuss konnte Viteritti aus Nahdistanz nicht verwerten. In der letzten Spielminute erhielten die Gäste noch einem Strafstoß, diesen schoss der wohl heute mehr mit seiner fairen Geste aufgefallene Loucka über das Tor des FC Energie.

Es blieb beim hart erkämpften und verdienten 3:1 Heimsieg für den FC Energie. José-Junior Matuwila erhielt vier Minuten vor dem Ende den fünften gelben Karton und wird der Mannschaft zum letzten Aufgalopp vor dem Winter gegen Lok Leipzig fehlen.