Chance vertan

Von Beginn an entwickelte sich ein äußerst munteres Spiel. Da Fabio Viteritti in der nominellen Aufstellung ins Zentrum gerückt war, kam Kevin Weidlich über die linke Außenbahn. Sein Vorstoß in den ersten Minuten wurde an der Strafraumgrenze gestoppt und die Energiefans forderten Notbremse. Der Schiedsrichter ließ weiterspielen. Zuvor hatte der Berliner AK eine Kopfballmöglichkeit nach einem Freistoß. Es ging hin und her in den ersten Momenten, wobei sich der FCE die aussichtsreichen Möglichkeiten erspielt hatte. Benjamin Förster stand einmal knapp im Abseits, danach rutschte er nach einer Ziegenbein-Hereingabe knapp am Ball vorbei. Die Riesenchance zur Führung gab es nach einer Viertelstunde. Fabio Viteritti setzte sich in der Zentrale energisch durch und nahm den mitgelaufenen Björn Ziegenbein mit. Dessen Schuss parierte Jakubov mit den Fäusten in die Höhe. Der Ball senkte sich und Kevin Weidlich köpfte das Leder an die Latte. Benjamin Förster kam ihm dabei leider etwas in die Quere.

Letzten Endes lagen beide FCE-Kicker im Tor, jedoch nicht der Ball. Nur wenig später setzte erneut Förster einen Rückzieher nach einer Baude Flanke knapp neben das Tor. Ein gutes Spiel im Stadion der Freundschaft vor 5.218 Zuschauern. Immer wieder war es das Cottbuser Mittelfeld mit schnellen Vorstößen in die Berliner Hälfte über Ziegenbein, Viteritti und Weidlich. Eine fragwürdige Entscheidung kurz vor der Pause. Benjamin Förster stand nach einer zu kurzen Kopfballrückgabe der Gäste plötzlich allein vor Jakubov, doch der hielt den Schuss. Ziegenbein wollte nachsetzen, doch die Situation wurde abgepfiffen. Warum? Abseits? Foul? Ersteres war es zumindest keinesfalls. Kurios. Mit 0:0 ging es in die Pause.

Der FCE kam mit Dampf aus der Kabine. Viterittis Fernschuss touchierte noch leicht die Latte. Benni Förster kam nur eine Minute danach zum Schuss. Dann eine Schrecksekunde als Fabio Viteritti behandelt werden musste, er konnte allerdings weiterspielen. Fabio Viteritti wurde in Strafraumnähe gefoult und trat den Freistoß selbst. Dieser landete an der Latte und Benjamin Förster stand goldrichtig und staubte ab zum absolut verdienten 1:0. Nur drei Minuten später erzielte Hasan Pepic nach einer Unaufmerksamkeit in der Cottbuser Hintermannschaft den Ausgleich. In der Folge entwickelte sich ein Schlagabtausch mit offenem Visier in der Folge, wobei sich der FCE zwar noch Möglichkeiten erspielte, diese aber nicht nutzen konnte. Streli Mamba kam für Kevin Weidlich ins Spiel. Die Gäste schlugen fünf Minuten vor dem Ende zu, als Devann Yao einen Schuss an die Unterkante der Latte setzte und Myroslav Slavov gedankenschnell zum 1:2 einschob. Der FC Energie nun mit der Brechstange. Tom Nattermann und Malte Karbstein ersetzten Joshua Putze und Daniel Svab und gingen beide vorne in die Spitze. Hoch und weit mit der Brechstange ging am Ende dennoch nichts mehr.

Am Ende muss man konstatieren, dass die Mannschaft es nicht schaffte ihre Chancen zu nutzen, um eine frühe Entscheidung herbeizuführen und die Gäste zweimal eiskalt zuschlugen. „Wir sind selbst schuld“, sagte Chefcoach Pele Wollitz auf der anschließenden Pressekonferenz und traf den Nagel auf den Kopf.