„Jedes Spiel ist ein Kraftakt“
Der FC Energie empfängt zum Ende der „englischen“ Woche den VfB Auerbach. „Das nächste Spiel ist immer das Schwerste“, weiß auch Pele Wollitz. Der Trainer im Interview vor dem Spiel.
Herr Wollitz, blicken wir zurück auf den Auswärtsauftritt beim ZFC Meuselwitz. Wie haben Sie das Spiel erlebt?
Wir haben in der ersten Halbzeit alles vermissen lassen, was wir uns ursprünglich vorgenommen hatten. Wir haben nicht agiert, sondern reagiert und nicht zu unserem Spiel gefunden. Wir haben den Gegner eingeladen in Führung zu gehen. Wir mussten diesem Rückstand dann lange Zeit hinterherlaufen und haben zum Glück die Partie am Ende noch gedreht. Das war Wille und das war Charakter. Aufgrund der zweiten Halbzeit war der Sieg absolut verdient, wenn auch sicherlich etwas glücklich. Auch dieses Spiel hat wieder viele Körner gekostet. Darum sind wir sind froh, dass wir die Basis gelegt haben auch bis zur letzten Minuten Vollgas gehen zu können. Jedes Spiel ist ein Kraftakt.
Das Reserveteam aus Leipzig war am Mittwoch zu bespielen, das war ebenfalls ein Kraftakt mit keinem guten Ende für Ihre Mannschaft. Nun kommt mit dem VfB Auerbach der dritte Kraftakt am Ende der englischen Woche. Wie ist die Ausgangslage?
Die Ausgangslage liegt doch auf der Hand. Der Präsident hat zuletzt gesagt, dass er nur nachts träumt. Mir geht es ganz genauso, denn ich bin Realist und kein Träumer. Grundsätzlich haben gegen Leipzig Spannung und Leistung einfach nicht ausgereicht. Das war kein guter Auftritt und keine gute Leistung der Mannschaft. Das Spiel vom Mittwoch hat auf die heutige Zielstellung allerdings gar keinen Einfluss. Meuselwitz und Leipzig haben intensiv gespielt, wir nicht. Wir müssen heute gegen den VfB Auerbach vollkonzentriert sein, um die drei Punkte zu holen. Die Woche ist zwar hart, aber wir kommen somit endlich in einen Rhythmus. So gesehen sind solche englischen Wochen zumindest besser, als die ganzen abgesagte Spiele zu Beginn des Jahres. Wir wollen immer gewinnen.
Sie sprachen das nächtliche Träumen des Präsidenten an. Genussscheine, Großsponsoring usw. - die Spekulationen sind sicherlich nicht an der Mannschaft vorbeigegangen. Haben solche medialen Schlagzeilen Einfluss auf Sie oder auf das Team?
Wir leben mittlerweile in einer medial überstrapazierten Zeit. Über alles wird fünf, zehn, zwanzig Mal berichtet. Gewisse Dinge nicht mitzubekommen ist heutzutage nahezu unmöglich. Die Mannschaft konzentriert sich allerdings ausschließlich auf Fußball, so wie wir im Trainerteam auch. Denn das ist unsere primäre Aufgabe. Was Sponsoring und finanzielle Dinge angeht, dafür sind Präsidium und Geschäftsführung verantwortlich. In dieser Verantwortung wurde durch das Präsidium klar Position bezogen und die Angelegenheit beendet. Die Entscheidungsträger beim FC Energie befassen sich mit diesen Themen, wir mit unseren. Wir haben heute die Aufgabe gegen den VfB Auerbach zu absolvieren, nicht mehr und nicht weniger. Um uns zu sehen kommen die Energiefans ins Stadion und das hoffentlich auch morgen wieder zahlreich. Wir brauchen die Unterstützung.