27.09.2017 13:38 | Stand jetzt nur 14 Spieler für Freitag

Akutes Grübeln, Zukunftsplanung und Reformgedanken

Die die personelle Lage beim FC Energie bringt den Trainer ins Grübeln. Sie hat sich nicht entspannt. Im Gegenteil. Paul Gehrman kann grippegeschwächt nicht trainieren und droht für das Heimspiel gegen die U23 Mannschaft von Hertha BSC auszufallen

"Knechtel, Baude, Förster alles wie gehabt. Paul Gehrmann ist dazugekommen mit einer schweren Grippe. Er hat Schüttelfrost und konnte nicht trainieren. Mamba ist im erweiterten Training und möchte eigentlich schon mehr machen als erlaubt ist. Wenn es nach ihm geht, dann würde er am Freitag spielen. Wenn mir einer garantieren kann, dass nichts passiert wenn er am Freitag spielt. Dann würde ich mich eventuell damit befassen. Felix Geisler ist stationär im CTK aufgenommen worden und muss sich weiteren Untersuchungen unterziehen, auch wenn es ihm etwas besser geht. Bitte respektieren Sie, dass ich nichts weiter dazu sagen kann. Wenn es Ergebnisse gibt wird der Verein das mitteilen. Stand jetzt haben wir nur vierzehn Spieler für Freitag", beginnt Claus-Dieter Wollitz die Pressekonferenz mit der umfangreichen Verletztenliste.

Wie erwartet der Trainer den Gegner und wie verhält es sich mit der vermeintlichen Kritik an Mannschaften, die sich hinten reinstellen wurde gefragt. Der Coach stellte klar: "Ich habe nie gesagt, dass ich ein Problem damit habe, wenn sich die Gegner hinten reinstellen. Die Taktik bestimmt immer noch der Gegner selbst. Ich habe ein Problem mit dieser extremen Verzögerung der Spiele. Jetzt haben es drei Mannschaften anders versucht und wer hat die Spiele hochverdient gewonnen? Bei der Hertha steht vor dem Ergebnis die Ausbildung der Spieler. Sie wollen die jungen Talente nachhaltig und durchlässig entwickeln. Das ist ein sinnvoller und ganz klarer Plan. Sie spielen fantastischen Fußball, haben ein sehr gutes Gegenpressing und gutes Passspiel. Ich freu mich auf das Spiel, kenne aber auch die Gefahren."

"Ich lese mit sehr viel Interesse und Begeisterung was hinter den Kulissen bei uns alles stattfinden soll. Ob wir Geduld haben dürfen. Was ist denn die Alternative für Energie Cottbus? Mit Geld Spieler zu verpflichten, was gar nicht da ist? Wir sind weiterhin nicht auf Rosen gebettet. Nicht diese Mannschaft ist teuer, das ganze Drumherum. Auch sich so ein tolles Nachwuchsleistungszentrum zu leisten kostet verdammt viel Geld. Jetzt sollen wir Spieler verpflichten, die viel kosten, nicht im Training sind und Anlaufzeit brauchen? Vertraue dem Kader, den du hast und finde mit ihm Antworten! Ich werde vor meiner Mannschaft nicht das Gesicht verlieren. Wir werden am Freitag mit elf Spielern beginnen und hoffentlich auch das Spiel mit elf beenden", reagiert Wollitz auf Nachfragen zu aktuellen Sturmalternativen und möglichen Neuverpflichtungen und führt fort:

"Ziege ist eher Mittelfeldspieler, sonst hätte ich das schon gemacht. Viteritti macht das überdurchschnittlich gut, auch Kevin Weidlich war am Samstag sehr, sehr gut. Wir hatten in Auerbach gewechselt und dann sollte Ziege gegen Meuselwitz ebenfalls beginnen, war dann leider verletzt. Auch er ist ein wichtiger Spieler und wir brauchen alle, um unsere Ziele zu erreichen. Aktuell sind andere aber in einer Superform."

"Wir wollen auch Euphorie und Freude, aber wir wollen nicht überschnappen. Wir werden auch diesen Winter nicht ins Trainingslager fahren. Zumindest ist das nicht geplant und damit ist eigentlich alles gesagt. Wir müssen diesen Kader langfristig zusammenhalten, müssen aber auch erfolgreich sein. Ich möchte am liebsten jetzt mit diesem Kader verlängern, komplett! Diese Mannschaft hat so viel Potenzial und der Verein aber auch den Druck. Was passiert nach 34 Spieltagen? Es gibt eine klare Linie vom Verein, von der Geschäftsführung, dem Präsidium und mir. Wir sind dabei. Wir werden ja jetzt schon permanent beobachtet von Zweit- und Drittligisten. Am Ende liegt es auch immer am Spieler selbst. Diese Spieler können eine neue Ära beginnen. Das haben sie eigentlich schon", so wurde auch die Zukunftsplanung thematisiert.

Abschließend durfte eine Konversation zur möglichen Regionalligareform nicht fehlen: "Zum Thema der Drittligisten kann ich wenig sagen, wir waren ja nicht dabei. Es waren ja keine Viertligisten eingeladen, so dass man da etwas hören konnte. Wir haben es gelesen. Heute ist ein Treffen des NOFV, an dem unser Präsident teilnehmen wird. Die Position des Vereins ist ja klar. Jetzt kam ja gestern noch ein Modell: Im Westen und Südwesten steigen sie dann also direkt auf und die anderen spielen eine Relegation? Also ehrlich, das ist ja der Gipfel der Ungerechtigkeit und noch schlimmer als bisher. Das ist dann auch das Letzte was ich dazu sage, ich werde das alles nicht immer wiederholen. Es ist und bleibt eine Respektlosigkeit gegenüber den Leistungen der Erstplatzierten."