Testspiel
Freitag, 31.01.2020, 20:06 Uhr
Stadion der Freundschaft
Energie Cottbus
3:1
Fußballerische Bedeutungslosigkeit
Schiedsrichter
Franz Pfeifenkopp
Assistenten
Bernd Blindfisch
Martin von Manipulation
Zuschauer
10.023

FCE stemmt sich dagegen… und siegt 3:1!

Seit Mai 2019 lief der Vorverkauf für das Spiel unseres FC Energie gegen die „fußballerische Bedeutungslosigkeit“. Unter dem Motto #Einmalvollmachenbitte startete der Vorverkauf, der eine Zuschauerzahl von 10.023 mit sich brachte und damit weit über dem Heimspiel-Schnitt in der Regionalliga Nordost lag. Die mitreisenden Gästefans mussten sich an der Abendkasse anstellen. Und so entstand ein großer Instandhaltungsrückstau an der Gästekasse des Stadions der Freundschaft. Lange Schlangen und eine aufgeheizte Stimmung auf dem Stadtring, denn alle wollten noch rein. Schiedsrichte Franz Pfeifenkopp pfiff dennoch pünktlich um 19:66 Uhr an. Unterdessen zeigten die Energiefans zum Einlaufen der Teams eine tolle Choreografie unter dem Motto „Der fußballerischen Bedeutungslosigkeit die Rote Karte“.

Der FC Energie trat in kurzen Hosen und rot-weißen Nickis an, spielte zunächst von rechts nach links und später umgekehrt. Die Aufstellung von Cheftrainer Sebastian Abt war kontrolliert offensiv, denn ein früher Rückstand könnte den Traum von einer sportlichen Zukunft schnell schwinden lassen. Somit war auch stets Obacht in der Defensive geboten. Die hochtalentierten Spieler der Bedeutungslosigkeit kamen gut in die Partie, setzten die Hintermannschaft der Hausherren früh mit Pressing und Einsatzbereitschaft unter Druck. Die erste Chance des Spiels lag auf der Ausgabenseite und kam vom „Fiskus“. Die Steuerverpflichtung der Gäste köpfte das Leder nach einer mustergültigen Flanke auf den Kasten von Toni Stahl, der mit einem Weltklassereflex einen frühen Rückstand verhindern konnte (5.). Umjubelt von den über 10.000 Energiefans im „Wohnzimmer“ trug Moritz Broschinski einen Ball über die Außenbahn nach vorne, ließ dabei Fahrtkosten und Verpflegung einfach stehen und brachte den Ball punktgenau in den 16er, wo Felix Brügmann nur noch den Fuß an den Ball halten musste. Der Wahnsinn! Das 1:0 für den FC Energie und das Stadion der Freundschaft war ein Tollhaus (19.)! Nur etwa drei Sekunden lang, denn dann realisierten es alle: Abseits war angezeigt! Skandal! Den Standort des Schiedsrichter-Autos: „Schiri wir wissen, wo dein Auto steht…“ war den fanatischen Energiefans immerhin bekannt. Das war auch gut so, denn der Pfeifenmann selbst hatte es vergessen. Felix Brügmann sah Gelb wegen Meckern.

Beflügelt von dieser Entscheidung kamen die Gäste aus der Bedeutungslosigkeit nun wieder stärker auf und so kam es, wie es kommen musste. Als die Rechnung für den Ordnungsdienst in den Strafraum herein flatterte, wurde der Ball immer länger und länger und war plötzlich im Tor (29.). Es sah nicht gut aus für unseren FC Energie. Das Trainerteam um Sebastian Abt und Tim Kruse stellte um, veränderte das System auf „4-4-2“ und beorderte Kapitän Dimitar Rangelov in die Spitze. Dort war er gut aufgehoben, denn die langfristigen Verbindlichkeiten im Abwehrverbund der FB-Kicker waren lang und hochgewachsen. Der quirlige Berkan Taz nahm drei Gegenspieler aus, spielte anschließend Doppelpass mit dem „Captain“ und zog aus Nahdistanz ab. Die heute im Tor der Bedeutungslosen aufgebotenen Lohnkosten brachten noch die Hand an den Ball, konnten ihn allerdings nicht festhalten. Dimitar Rangelov stand goldrichtig und staubte zwei Minuten vor der Halbzeit zum Ausgleich ab. Das Tor zum psychologisch wichtigen Zeitpunkt und mit diesem Remis ging es in die Kabinen.  

Der FC Energie wechselte, wollte den Kreislauf des Spiels ein wenig verändern. Die logische Konsequenz war Abdulkadir Beyazit, der für den angeschlagenen Tobias Eisenhuth reinkam. Der Junioren-Nationalspieler hatte sich in einem Zweikampf das Ohrläppchen geprellt. Die Verletzung war jedoch relativ bedeutungslos. „Apo“ ging auf die „Zehn“ und Niclas Erlbeck zog fortan allein die Strippen auf der Sechserposition. Der FC Energie agierte nun praktisch mit einer Raute im Mittelfeld. Oder Hashtag? #Einmalvollmachenbitte das gegnerische Tor – so die Zielsetzung im zweiten Spielabschnitt. Da mehrere Köche durchaus auch mal den Einheitsbrei verderben könnten, übernahm Robert Müller an der Seite von Jan Koch nun noch zielstrebiger die Organisation der Innenverteidigung. Nach innen wie außen. Als Axel Borgmann beim Versuch den Ball in den Strafraum zu flanken nur mit einem taktischen Foul zu stoppen war, riss dabei das Trikot komplett auf und musste gewechselt werden. Das war ärgerlich, denn er hatte es sich nur geborgt. Man! Die gelbe Karte für die Reinigungskosten war an dieser Stelle mehr als berechtigt. Mannschaftleiter André Rohbock gab sein letztes Hemd und so ging es für den Linksverteidiger weiter. Der anschließende Freistoß von Berkan Taz knallte fulminant an die Latte und sprang zurück. Florian Brügmann nahm den Ball auf, spielte „Ping Pong“ mit seinem Bruder, der per Volleyschuss den Ball in den Winkel knallte (66.). Der Jubel des FCE-Angreifers zeigte es symbolträchtig an – die Bedeutungslosigkeit sollte hier und heute „ausgeXt“ werden.

Den wütenden Angriffen der bedeutungslosen Kicker hielt der FC Energie weitgehend stand, spitzelte dem Flutlicht kurz vor der Schusschance den Ball vom Fuß und die gerade erst eingewechselte Stromrechnung verstolperte kläglich (78.). Plötzlich tauchte die Verbandstrafe für Pyrotechnik völlig frei im Strafraum des FC Energie auf, so dass Toni Stahl all sein Können aufbringen musste, um den harten und platzierten Schuss am Pfosten vorbei zu lenken. Glück gehabt, denn das hätte der Ausgleich sein können. Fortan zahlte der FC Energie kein Lehrgeld mehr. Als Niclas Erlbeck, der normalerweise weniger die große Torgefahr verkörpert, so günstig im Weg der Rasenpflegekosten stand, wurde er so optimal angeschossen, dass der Ball im hohen Bogen ins gegnerische Tor flog und mit diesem 3:1 den Deckel auf die Partie machte (90.). Sebastian Abt wechselte nacheinander, um noch etwas Zeit von der Uhr zu nehmen. Er brachte Colin Raak für den Torschützen zum 3:1 und Neuzugang Rico Gladrow für den abgekämpften Moritz Broschinski. Anschließend brachten die FCE-Kicker mit der Unterstützung der Fans das Spiel konzentriert und souverän in der Nachspielzeit nach Hause und gewannen letztlich hochverdient.

Es geht also weiter, denn der Lausitzer Fußball hat sich vereint und Seite an Seite gegen die „fußballerische Bedeutungslosigkeit“ gestemmt, ihr so richtig den Schneid abgekauft und eindrucksvoll gezeigt, was alles möglich ist. Bleibt schlussendlich nur noch eines zu sagen: Danke, Danke, Danke!

Startaufstellung
FC Energie Cottbus
TW 1 Toni Stahl
AW 2 Florian Brügmann
AW 16 Robert Müller
AW 24 Jan Koch
AW 20 Axel Borgmann
ST 33 Moritz Broschinski
MI 21 Tobias Eisenhuth
MI 22 Niclas Erlbeck
MI 13 Berkan Taz
ST 8 Dimitar Rangelov
ST 23 Felix Brügmann
Trainer: Sebastian Abt
Fußballerische Bedeutungslosigkeit
TW 1 Luke Lohnkosten
AW 4 Raik Rasenpflege
AW 5 Ole Ordnungsdienst
AW 6 Frank Flutlicht
AW 15 Stan Steuerlast
MI 18 René Reinigung
MI 21 Volker Verpflegung
MI 10 Paul Pyrotechnik
MI 24 Florian Fahrtkosten
ST 9 Kai Kohlekompromiss
ST 11 Falk Fiskus
Trainer: Bodo Bedeutungslos
Auswechselbank
FC Energie Cottbus
TW 32 Julian Simon
AW 3 Marcel Hoppe
AW 17 Ben Meyer
MI 6 Jonas Zickert
MI 19 Niklas Geisler
MI 25 Dominik Pelivan
MI 26 Damir Bektic
MI 34 Colin Raak
MI 37 Rico Gladrow
ST 7 Abdulkadir Beyazit
Fußballerische Bedeutungslosigkeit
TW 12 Sven Schwarzmarkt
AW 17 Dieter Dienstleistung
AW 33 Torsten TV-Übertragung
MI 20 Ronny Reparatur
MI 19 Stefan Stromkosten
ST 22 Arne Arbeitsmaterial
ST 16 Werner vom Wasserwerk
. Felix Brügmann
5
29
Ole Ordnungsdienst (Linksschuss, Falk Fiskus)
Dimitar Rangelov (Rechtsschuss, Berkan Taz)
43
Abdulkadir Beyazit
Tobias Eisenhuth
46
59
Gelbe Karte René Reinigung
Felix Brügmann (Rechtsschuss, Florian Brügmann)
66
Niclas Erlbeck (Angeschossen, Raik Rasenpflege)
90
Colin Raak
Niclas Erlbeck
90
Rico Gladrow
Moritz Broschinski
91