Auch Arbeitssiege gehören dazu
Der FC Energie empfing am 12. Spieltag die BSG Chemie Leipzig im Stadion der Freundschaft. Cheftrainer Claus-Dieter Wollitz musste dabei auf beide etatmäßigen Außenverteidiger verzichten, da sich Axel Borgmann im Training am Knie verletzte und Tobias Hasse wegen einer gelb-roten Karte gesperrt war. Weiterhin nahm der Coach einen Wechsel im Tor vor, so dass Toni Stahl sein Debüt in der Regionalliga Nordost feiern durfte. Bevor es zum Fußball ging gedachten beide Teams und die 8.102 Zuschauer im „Wohnzimmer“ den Opfern des Anschlages von Halle sowie dem kürzlich verstorbenen langjährigen Fan- und Mitglied Manfred Fiedler mit einer Schweigeminute.
Dann ging es bei sonnigen 20 Grad in die Partie, in welcher der FC Energie wie erwartet zunächst mit mehr Ballbesitz das Heft des Handels auf seiner Seite hatte. Nach etwa fünf Minuten hatte Moritz Broschinski die erste Chance des Spiels, als er den Ball an der Strafraumgrenze gekonnt runternahm und auf das lange Eck zielte. Der Ball ging allerdings gut einen Meter neben das Tor der Leipziger. Dann wurden auch die Gäste etwas mutiger und kamen nach gut einer Viertelstunde zu ihrer ersten Möglichkeit. Toni Stahl ließ sich nicht überrumpeln und war am kurzen Pfosten sicher. Als Marcel Hoppe per Kopf etwas unglücklich ins Halbfeld klärte, kam ein Chemie-Spieler per Aufsetzer zum Nachschuss. Dieser ging am Tor vorbei (18.). In der Folge war wieder der FC Energie im Vorwärtsgang, auch wenn das Ganze insgesamt ein sehr zähes Unterfangen darstellte. Eine Flanke von Marcel Hoppe fand punktgenau den Kopf von Dimitar Rangelov, der den Ball haarscharf neben den Pfosten setzte - da wäre Bellot im Chemie-Tor nicht rangekommen (27.)
Kurz vor der Pause war der FC Energie noch einmal gefährlich, als Marcel Hoppe nach einer Flanke von Moritz Broschinski den Ball auf den Kopf bekam und nur ein Abwehrspieler des Gegners noch dazwischen war und zur Ecke abfälschte (42.). Generell fehlte das Tempo im Spiel, obwohl das vom Cheftrainer im Vorfeld explizit gefordert wurde. Aus diesem Grund und auch wegen einer Verletzung von Tobias Eisenhuth wechselten die Cottbuser zur Pause aus und brachten Orhan Yildirim, um auf der linken Außenbahn fortan mehr Geschwindigkeit ins Spiel zu bekommen. Das sah zu Beginn des zweiten Spielabschnittes dann auch sofort besser aus als zuvor. Die ersten Minuten zeigten sich sehr druckvoll mit mehreren guten Szenen auf Cottbuser Seite, ohne jedoch zwingende Torchancen zu ergeben. Eine tolle Hereingabe von Marcel Hoppe wurde entschärft (48.) und eine Schuss von Berkan Taz ging über das Tor (52.). Doch dann ging es nach einem Freistoß der Leipziger im Umkehrspiel ganz schnell: Orhan Yildirim schnappte sich den Ball, spazierte einige Meter durch das Mittelfeld und passte auf die rechte Außenbahn zu Moritz Broschinski. Anstatt selbst zu schießen, brach dieser den Lauf ab und legte quer auf den nachgerückten Jonas Zickert, der den Ball überlegt aus gut 20 Metern ins Tor beförderte. Das 1:0 für den FC Energie (55.).
Die Gäste aus Leipzig taten nun mehr für die Offensive und hatten in der 66. Spielminute eine große Möglichkeit zum Ausgleich, doch der Schuss aus der Drehung ging „Millimeter“ am Pfosten vorbei. Zwei Minuten später war der Ball dann im Tor des FC Energie. Marcel Hoppe bekam einen Ball nicht ins Seitenaus geklärt und so bekamen die Leipziger den „Rebound“, den Keßler sehenswert zum 1:1-Ausgleich abschloss (68.). Als die Hausherren einen Freistoß in halblinker Position bekamen, schnappte sich Berkan Taz den Ball und schlenzte ihn gekonnt über die Mauer ins Tor. Der FC Energie lag wieder in Führung (75.) und daran sollte sich auch nichts mehr ändern. Die Lausitzer marschierten nun nach vorne und hatten durch Moritz Broschinski die große Möglichkeit zur Entscheidung - der Youngster hämmerte den Ball aus zwölf Metern an die Latte des Gehäuses vor der Nordwand (82.). So blieb es bis zuletzt ein offener Schlagabtausch, denn auch Toni Stahl musste nochmal all sein Können aufrufen und in höchster Not die drei Punkte festhalten (84.). Das war knapp.
Die Partie verlief in Gänze zwar nicht so, wie es sich die Hausherren zu Beginn vorgestellt hatten, es hakte an der einen oder anderen Stelle durchaus, doch verdient war der dritte Heimerfolg in Serie allemal. Es war eben ein echter „Arbeitssieg“ und diese gehören schließlich auch dazu. Am kommenden Sonntag geht es zum SV Babelsberg 03 ins Karl-Liebknecht-Stadion. Anstoß ist um 14:00 Uhr – die Partie wird live im RBB Fernsehen gezeigt.
TW | 1 | Toni Stahl |
MI | 6 | Jonas Zickert |
AW | 16 | Robert Müller |
AW | 24 | Jan Koch |
AW | 3 | Marcel Hoppe |
ST | 33 | Moritz Broschinski |
MI | 22 | Niclas Erlbeck |
MI | 21 | Tobias Eisenhuth |
MI | 13 | Berkan Taz |
ST | 8 | Dimitar Rangelov |
ST | 23 | Felix Brügmann |
TW | 1 | Benjamin Bellot |
AW | 13 | Benjamin Schmidt |
AW | 3 | Stefan Karau |
AW | 4 | Manuel Wajer |
AW | 26 | Benjamin Boltze |
MI | 27 | Florian Schmidt |
MI | 5 | Björn Nikolajewski |
MI | 6 | Andy Wendschuch |
MI | 10 | Daniel Heinze |
ST | 29 | Raffael Cvijetkovic |
ST | 17 | Tomas Petrácek |
TW | 30 | Lennart Moser |
AW | 17 | Ben Meyer |
MI | 19 | Niklas Geisler |
MI | 27 | Orhan Yildirim |
MI | 34 | Colin Raak |
ST | 7 | Abdulkadir Beyazit |
TW | 31 | Julien Latendresse-Levesque |
AW | 36 | Krahl, Denny |
AW | 22 | Valentino Schubert |
MI | 8 | Leo Felgenträger |
MI | 19 | Max Keßler |
ST | 9 | Elvir Ibisevic |
ST | 21 | Tommy Kind |
Ergebnisse - 12. Spieltag | ||
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Hertha BSC II | 4 | |
Union Fürstenwalde | 1 | |
VSG Altglienicke | 4 | |
Germania Halberstadt | 1 | |
Lichtenberg 47 | 1 | |
Viktoria Berlin | 1 | |
ZFC Meuselwitz | 1 | |
Berliner AK | 4 | |
Optik Rathenow | 2 | |
BFC Dynamo | 1 | |
VfB Auerbach | 5 | |
Wacker Nordhausen | 2 | |
1. FC Lok Leipzig | 1 | |
SV Babelsberg 03 | 0 | |
Rot Weiß Erfurt | 3 | |
Bischofswerdaer FV | 0 |