Aus der Hand gegeben

Der FC Energie beging beim ZFC Meuselwitz das erste von insgesamt drei nachzuholenden Spielen. Wie bereits im Vorfeld angekündigt wurde beim FCE rotiert und zwar deutlich. Mit Marc Stein, José-Junior Matuwila und Marcelo de Freitas standen nur drei Spieler der ersten Elf aus dem Halbfinale im AOK-Landespokal Brandenburg in der Startaufstellung. Maximilian Zimmer, Kevin Weidlich, Tim Kruse und Avdo Spahic blieben gänzlich zu Hause. Fabio Viteritti, Streli Mamba, Andrej Startsev und Lasse Schlüter nahmen auf der Bank Platz.

Im strömenden Regen ging es ins Spiel, in dem die Lausitzer die erste Möglichkeit verzeichnen konnten. Ein Flachschuss vom auf der rechten Außenbahn aufgebotenen Gabriel Boakye ging am Tor vorbei (4.). Die Gastgeber trafen aus spitzem Winkel hinter das Tor von Kevin Rauhut. Rauhut war nach zehn Minuten der „Hauptdarsteller“, als er einen Freistoß glänzend parierte. Vorausgegangen war ein unnötiges Foulspiel in Strafraumnähe durch Kevin Scheidhauer. Nach einer tollen Kombination über Alexander Siebeck und Marcelo de Freitas stand Letzterer plötzlich frei im Strafraum und kam zum Schuss. Der Brasilianer verzog leider (15.). Der FCE erlangte immer mehr Spielkontrolle, kombinierte sich ein ums andere Mal in Richtung ZFC-Tor. Als Kevin Scheidhauer alleine auf den Kasten zuging schnappte sich der Keeper das Leder fair, auch wenn man auf Seiten des Gästesektors einen Elfmeter forderte. Das war alles korrekt.
Viel ging aus der Distanz. Marcelo de Freitas fehlten erneut nur ein paar Zentimeter (32.). Das Tor lag zu diesem Zeitpunkt in der Luft und fiel dann fast auf der anderen Seite, als die Hausherren einen Konter gut zu Ende spielten und Janik Mäder den Ball nicht traf. Das war Glück. Erneut zog Marcelo de Freitas flach aus 20 Metern ab - ein gutes Mittel auf dem nassen Rasen. Leider wieder knapp vorbei. Quasi mit dem Halbzeitpfiff war es dann endlich soweit, als Kapitän Marc Stein nach einem Eckball von Felix Geisler am höchsten stieg und den Ball per Kopf hinter die Linie bugsierte. Ein ZFC-Verteidiger klärte den Ball deutlich hinter der Linie - der Schiedsrichterassistent entschied sofort auf Tor. Danach wurde abpfiffen und mit der verdienten 1:0-Führung ging es in die Pause.

Marc Stein versuchte es fünf Minuten nach Wiederbeginn direkt per Freistoß von der Mittellinie aus. Er hatte gesehen, dass der Keeper viel zu weit draußen stand. Der hätte gepasst, ging jedoch knapp über die Latte. Die Gastgeber bekamen nun immer mehr Spielanteile ohne zunächst wirkliche Torgefahr zu entwickeln, das Spiel war nun offen. Es kam, wie es wohl kommen musste. Nachdem Kevin Scheidhauer per Kopf zuvor die große Chance zur Vorentscheidung vergab, konterte der ZFC über die linke Seite. Der agile Janik Mäder brachte den Ball ins Zentrum, wo Yves Brinkmann diesen im Tor versenken konnte (68.). Claus-Dieter Wollitz reagierte prompt und brachte Fabio Viteritti für Gabriel Boakye ins Spiel. Doch es wurde noch bitterer, als Pierre le Beau nach einem Standard einen Kopfball ins Tor beförderte. Der ZFC Meuselwitz hatte die Partie gedreht, beziehungsweise der FCE hatte sie aus der Hand gegeben. Dann wurde es turbulent. Nach einem vermeintlichen Foul durch Malte Karbstein in der Offensive gab es nach einer „Rudelbildung“ den Feldverweis. Jedoch nicht für den Verteidiger, sondern für Kevin Scheidhauer, der wohl zu heftig diskutiert hatte. Nun kam auch noch Streli Mamba für Marcel Baude, nachdem zuvor schon Lasse Schlüter für Felix Geisler aufs Feld geschickt wurde. Trotz drei Minuten Nachspielzeit gelang der Cottbuser Mannschaft kein Tor mehr.

Der FC Energie hatte zwar nochmal alles nach vorn geworfen, doch es half alles nichts. Die Serie ist somit gerissen und der FC Energie ist in der laufenden Regionalligasaison nun nicht mehr unbesiegt. Bereits am Sonntag geht es weiter, dann kommt der 1. FC Lokomotive Leipzig ins Stadion der Freundschaft.