FCE siegt mit Leidenschaft pur

Der FC Energie trat im Heimspiel gegen Wacker Nordhausen erneut deutlich verändert an. Wie im Vorfeld angekündigt wollte Cheftrainer Claus-Dieter Wollitz den Spielern aus der Breite des Kaders ausreichend Spielpraxis geben. Eine extrem junge Energie-Mannschaft stand auf dem Rasen. Eine kurzfristige Änderung musste es dennoch geben - so ersetzte Felix Geisler Andrej Startsev, der sich beim Aufwärmen an der Wade verletzte. So standen insgesamt sieben Spieler aus dem eigenen Nachwuchsleistungszentrum in der Anfangsformation.

Es ging bei wunderschönem Fußballwetter vor 5.203 Zuschauern im Stadion der Freundschaft recht munter los. Die erste Möglichkeit hatten die Gäste aus Nordhausen, die einen Schuss knapp neben das Tor von Avdo Spahic setzten (4.). Der Meister der Regionalliga wollte dem jedoch nicht lange nachstehen und so hatte Gabriel Boakye die Führung auf dem Fuß. Tino Berbig parierte den Ball stark (7.). Bei einem Kopfballversuch bekam Malte Karbstein nicht genug Druck hinter den Ball (13.). Die FCE-Kicker spielten munter, engagiert und wollten sich unter den lautstarken Klängen von den Tribünen präsentieren. Kurz darauf liefen Broschinski, Boakye und Geisler in einer „Drei gegen Zwei“-Situation auf das Tor zu. Nach dem Pass von Geisler auf den pfeilschnellen Boakye wusste sich der FSV-Verteidiger nur noch mit einem Foul zu helfen. Das wäre sicherlich einen Elfmeterpfiff wert gewesen, doch die Pfeife von Schiedsrichter Pawlowski blieb stumm (14.). Der FC Energie war das aktivere und bessere Team und ging nach einer halben Stunde auch folgerichtig in Führung. Felix Geisler bediente Moritz Broschinski im 16er, der das ganz cool machte. Er verlud Tino Berbig und schob den Ball locker vor der Nordwand ein. Die Cottbuser begeisterten das Publikum und verließen zur Pause unter stehenden Ovationen das Feld.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich am Spielgeschehen grundlegend nichts, gewechselt wurde auf beiden Seiten ebenso nicht und die Gäste wirkten gegen läuferisch überlegene Cottbuser eher einfallslos. Ein Schuss von Alexander Siebeck ging gut zwei Meter über den Kasten der Gäste (50.). Fortan tat auch Wacker mehr für die Offensive. Zunächst traf Becker mit einem abgefälschten Schuss die Latte und aus der anschließenden Ecke resultierte der 1:1-Ausgleichstreffer (68.). Jerome Propheter stieg am Fünf-Meter-Raum am höchsten und ließ Spahic keine Chance. Unterdessen wartete Streli Mamba schon ein paar Minuten auf seine Einwechslung am Spielfeldrand, die vor dem Anstoß dann vollzogen wurde. Es dauerte lediglich zwei Minuten bis Felix Geisler den Eingewechselten mit einem Traumpass über die linke Außenbahn „versorgte“. Streli Mamba nahm den Ball mit, zog in den Strafraum und schob das Leder an Berbig vorbei ins Tor. Das 2:1 für den FCE.

Die Emotionen wurden zehn Minuten vor dem Ende noch einmal ganz, ganz groß. Philipp Knechtel ist zurück auf dem Rasen in unserem „Wohnzimmer“ und ersetzte Felix Geisler. Willkommen zurück Philipp Knechtel und bleib bitte, bitte gesund. Nach fast zwei Jahren Verletzungspause war das ein ganz großer Moment. Der FCE marschierte indes weiter und als Kevin Scheidhauer den Ball punktgenau in die Mitte schob, verpasste Mamba freistehend sein zweites Tor. Irgendwie kurios landete der Ball nicht im Gehäuse, sondern in den Armen von Berbig.

Am Ende war das allerdings auch egal, denn in einem tollen Fußballspiel siegte die aktivere, die bessere und vor allem leidenschaftlichere Mannschaft hochverdient mit 2:1. Wann hat es schon mal ein kollektives „Einklatschen“ auf der Westtribüne und Nordwand gegeben? Ein denkwürdiger Fußballnachmittag, der einige Erwartungen für den Mai offenbarte. Bereits am Mittwoch geht es in der Liga weiter - da tritt unsere Mannschaft beim BFC Dynamo an.