Charaktertest bestanden

Der FC Energie beging das zweite Heimspiel innerhalb von nur drei Tagen sowohl mit der gleichen Anfangsformation als auch dem gesamten 18er-Kader des Sieges gegen Chemie Leipzig. Cheftrainer Pele Wollitz sah keinen Anlass, um etwas zu verändern.

Die ersten zwei Minuten sahen zunächst gar nicht nach einem echten Frühstart aus, die FCE-Kicker legten diesen dennoch hin. Nach einer Flanke von Lasse Schlüter nahm Kapitän Marc Stein den Ball im 16er runter, ging bis zur Grundlinie und drehte sich um die eigene Achse. Die präzise Flanke auf den langen Pfosten konnte Streli Mamba ohne Problem zum 1:0 einköpfen (3.). Der FCE kontrollierte das Geschehen und versuchte weitere Akzente zu setzen. Benjamin Försters Kopfball hingegen verfehlte das Tor (13.). Die Gäste kamen kurz darauf mit einer bemerkenswerten Freistoßvariante zu einer Chance, der Ball landete im Aus. Anschließend wurde es hitzig im Spiel, nach einem Foul gab es ein Gerangel und der Bautzener Schmidt sank zu Boden. Benjamin Förster sah die Rote Karte wegen Tätlichkeit, Schmidt wurde mit Gelb verwarnt. Die Lausitzer zeigten sich unbeeindruckt und Marcelo de Freitas zog aus über 40 Metern ab und der Ball landet im Tor. Gäste-Keeper Ebersbach sah dabei alles andere als gut aus. Es blieb hitzig, erneut gab es nach einem groben Foul an Andrej Startsev ein Gerangel, dieses Mal ließ Schiedsrichter Eugen Ostrin die Karten gänzlich stecken. Fragende Gesichter im Stadion. Um die Gemüter etwas zu beruhigen wurde zunächst eine Trinkpause eingelegt. Nach dieser musste Alexander Meyer gegen Daniel Hänsch eingreifen, verletzte sich dabei am Kopf und musste behandelt werden. Die Nummer 1 im FCE-Tor konnte glücklicherweise weiterspielen. Trotz drei Minuten "Nachschlag" ging es ohne wirklich nennenswerte Aktionen auf beiden Seiten beim Stand von 2:0 in die Pause.

Die Gäste starteten mit einem Paukenschlag, als Jonas Krautschick auf der rechten Außenbahn zum Flanken kam, erreichte Daniel Hänsch im Strafraum den Ball mit dem Kopf und ließ Alexander Meyer keine Chance (48.). Der Anschlusstreffer für Bautzen. In der Folge war der FCE wieder mit offensiven Aktionen unterwegs, wurde jedoch zwei Mal wegen vermeintlicher Abseitsstellungen zurückgepfiffen. Fragwürdig. Felix Geisler kam für Maximilian Zimmer ins Spiel und schickte Streli Mamba mit einem wunderschönen Steilpass auf die Reise, doch dieser scheiterte am Keeper. Nur eine Minute später eine ähnliche Situation und wieder blieb der Bautzener Torwart Sieger. In der 63. Minute sah José-Junior Matuwila die gelbe Karte, nachdem der Bautzener Angreifer mit zwei gestreckten Beinen in ihn rauschte, das Stadion der Freundschaft stand Kopf. Vor Unverständnis und wenig später vor Begeisterung. Felix Geisler schloss einen Konter wie aus dem Lehrbuch zum hochverdienten 3:1 ab. Streli Mamba erlief den Ball nach einer Ecke der FSV, schickte Lasse Schlüter an der Außenlinie steil. Lasse Schlüter brachte den Ball mit einer herrlichen Flugkurve direkt in den Lauf von Felix Geisler, der den Torwart ausguckte und das 3:1 erzielte (68.). Das erste Saisontor des Heimkehrers. Dann musste der FC Energie noch einen Platzverweis hinnehmen, als José-Junior Matuwila den gelb-roten Karton sah. So musste die Mannschaft die verbleibenden 13 Minuten zu neunt zu Ende spielen.

So wurde das Spiel am Ende zu einem echten Charaktertest für die Elf von Pele Wollitz, welchen sie mit leidenschaftlichem Einsatz und gutem Fußball mit Bravur bestand. Wermutstropfen bleiben die Platzverweise und die damit folgenden Sperren für Benjamin Förster und José-Junior Matuwila.