Marcelo erlöst Fans und Mannschaft

Vor 4.131 Zuschauern traf der FC Energie zum „Rückrundenauftakt“ auf den FC Schönberg 95 und wollte direkt nach Anpfiff die Rollenverteilung klarstellen. Bereits nach einer Spielminute landete ein Freistoß vom „Energie-Fußballer des Jahres 2016" - Fabio Viteritti am langen Pfosten. Da sich allerdings mehrere FCE-Kicker abseitsstehend direkt zum Ball bewegten wurde die Aktion zu Recht abgepfiffen.

Die Hausherren hatten Spielkontrolle und Ballbesitz klar in der eigenen Hand, die Gäste aus dem Norden versuchten mit langen Bällen und schneller Spielfeldüberbrückung in Kontersituationen zu gelangen. Bei ansatzweiser Gefahr war die Defensive des FCE jedoch zur Stelle. In der Offensive gab es bis dato nur bei Standards Gefahr für das Tor von Routinier Jörg Hahnel. In der 25. Spielminute hatte Tom Nattermann aus spitzem Winkel die Chance zur Führung, dem ein toller Sololauf von Lasse Schlüter vorangegangen war. Viel lief beim FC Energie über die linke Seite, wo es Fabio Viteritti und Lasse Schlüter immer wieder versuchten, den Abwehrriegel spielerisch zu knacken. Ein schwieriges Unterfangen. Etwa fünf Minuten vor der Pause kamen die Gäste nach einem Konter zu ihrer ersten und einzigen Tormöglichkeit. Avdo Spahic klärte den Ball zur Ecke. Auf der anderen Seite war es dann Marc Stein aus gut 25 Metern mit einem satten Schuss. Diesen konnte Hahnel mit viel Mühe ebenfalls zur Ecke klären. Der anschließende Standard brachte im Strafraum-Gewühl höchste Gefahr, doch das Abwehrbollwerk der Grün-Weißen hielt und somit ging es ohne Tore in die Pause.

Pele Wollitz brachte Streli Mamba für Tim Kruse aufs Feld, um mehr Tempo ins eigene Spiel zu bringen. Das zeigte auch Wirkung. Binnen der ersten zehn Minuten im zweiten Spielabschnitt erspielten sich die FCE-Kicker mehrere sehr gute Möglichkeiten. Die beste Chance vergab dabei Tom Nattermann nach Pass von Viteritti freistehend aus sechs Metern. Kurz darauf kam Streli Mamba ins Laufen, versenkte die Kugel auch im Tor, doch der Schiedsrichter entschied auf Abseits. Es war an der Zeit für einen weiteren Impuls von draußen, so dass nach gut einer Stunde Tom Nattermann für Neuzugang Marcelo de Freitas Platz machte. Die Chancen häuften sich zwar, doch der Ball fand nicht den Weg über die Linie. Marcelo per Fuß und Viteritti per Kopf scheiterten aussichtsreich und die Zeit rann unaufhörlich fort. Dann folgte die Erlösung in der 74. Spielminute. Erst zwölf Minuten auf dem Feld erzielte Neuzugang „Marcelo“ sein erstes Tor für den FC Energie. Nach einer Ecke von Lasse Schlüter stand der Brasilianer in der Mitte goldrichtig und versenkte das Leder unhaltbar zum 1:0 in die Maschen. Nur Sekunden später lenkte Hahnel einen Schuss von Streli Mamba knapp am Pfosten vorbei. Wahnsinn. Einen Ziegenbein-Hammer ließ Hahnel klatschen, bekam den Ball im Nachfassen dann doch noch (79.). Es gab Chancen über Chancen für den FCE durch Putze, Ziegenbein, Mamba und Weidlich. Alles nicht drin, außer der Treffer von Fabio Viteritti. Warum der Abstauber des „Zehners“ keine Anerkennung fand ist fraglich.

So blieb es am Ende beim absolut verdienten und dennoch hart erkämpften Sieg gegen einen Gegner, der wenig zum Spielgeschehen beitrug und sich weitestgehend auf die Defensive beschränkte. Der FC Energie bleibt somit auf Tuchfühlung mit dem Tabellenführer, der sein Heimspiel gegen Budissa Bautzen souverän mit 4:0 gewann.