Jubel-Krimi vor dem Feste

Es ging bei nasskalten 4 Grad gleich in der ersten Spielminute heiß her im Stadion der Freundschaft. Björn Ziegenbein flankte in den Strafraum, doch dort verpassten Fabio Viteritti und Benjamin Förster das Leder nur knapp. Der Ball wurde zur Ecke geklärt, in dessen Nachgang zog Viteritti aus 20 Metern ab, doch der abgefälschte Ball landete in den Armen von Lattendresse.

Nach knapp einer Viertelstunde gab es die Riesenchance für Benjamin Förster, der einen aus dem Gewühl heraus frei werdenden Ball erwischt und aus der Drehung abzog. Der Ball landete am Außennetz der "Loksche". Der FC Energie war im Vorwärtsgang und versuchte immer wieder gefährlich in den Strafraum zu kommen oder mit Fernschüssen Druck aufzubauen. Daniel Svabs Distanzschuss ging knapp über das Tor. Schiedsrichter Marko Wartmann versuchte der äußerst harten Gangart der Gäste direkt Einhalt zu gebieten und musste nach zwanzig Minuten bereits drei Mal die gelbe Karte verteilen. Nach einer halben Stunde war der FCE mit einer starken Szene in Aktion, aber die Hereingabe von Björn Ziegenbein verpasste der heute in der Startelf aufgebotene Streli Mamba im akrobatischen Einsatz. Eine Minute später lief es besser, als Fabio Viteritti den Ball mustergültig in den Lauf von Benjamin Förster legte. Der Top-Torschütze des FC Energie schob den Ball überlegt ins Tor zur verdienten Führung ein. Jetzt ging es Schlag auf Schlag. Ein Schlenzer von Viteritti ging knapp am Tor vorbei, ein Kopfball von Marc Stein wurde pariert. Die Hausherren hatten noch weitere gute Möglichkeiten, um die Führung auszubauen. Mit dem 1:0 Halbzeitstand konnten die Leipziger aufgrund der Vielzahl an Chancen unserer Mannschaft mehr als zufrieden sein.

Nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste druckvoller aus der Kabine und tauchten prompt völlig frei vor Avdo Spahic auf. Der Keeper im Cottbuser-Tor blieb lange stehen und parierte den Schuss glänzend mit dem Fuß. Dann kam eine unnötige Hitze ins Spiel, wovon sich die Rot-Weißen leider etwas anstecken ließen. Nach einem Ballverlust im Angriff kam Paul Maurer an der Strafraumgrenze zum Schuss und zirkelte den Ball mit Links ins obere Eck zum 1:1-Ausgleich. Ein Schock für die Energiefans im mit 6.248 Zuschauern gefüllten Stadion der Freundschaft. Der FC Energie „berappelte“ sich wieder und versuchte mit Einsatz und Willen dem schweren und tiefen Boden zum Trotz das Spiel noch zu gewinnen. Pele Wollitz brachte Tom Nattermann für den bis dato glücklosen Streli Mamba, um in der Offensive mehr Präsenz zu erreichen. Das zahlte sich aus und der FC Energie wurde zunehmend gefährlicher in den Aktionen.

Nach einem Freistoß von Fabio Viteritti direkt vor der heimischen Auswechselbank stieg Kapitän Marc Stein am langen Pfosten am höchsten und bugsierte das Leder mit unbändigem Willen über die Torlinie. Der Treffer sorgte für grenzlosen Jubel unter den Energiefans und versöhnliche Stimmung auf den Rängen. Ein Hexenkessel in einem echten Fußballkrimi. Ganze fünf Minuten Nachspielzeit musste das Team noch überstehen, ehe die 38 Punkte auf der Habenseite verbucht werden konnten und gemeinsam gefeiert werden durfte. Mit einem Kopfballtor hatte Marc Stein die Saison bei Lok Leipzig eröffnet und schloss sie nun ebenso für die Winterpause. Nun geht es für Mannschaft, Funktionsteam und alle Energiefans in die verdiente Pause.

Wir wünschen allen, die es mit unseren Rot-Weißen halten, besinnliche Feiertage und einen guten Rutsch ins Jahr 2017, in welchem die Mannschaft noch einmal richtig angreifen will.