DFB-Pokal
Montag, 20.08.2018, 18:30 Uhr
Stadion der Freundschaft
Energie Cottbus
5:7
SC Freiburg
Schiedsrichter
Harm Osmers Hannover)
Assistenten
Markus Häker
Daniel Riehl, Alexander Sather (Vierter Offizieller)
Zuschauer
15.245

Bitteres Déjà-vu im Pokal

Es war Pokalabend in Cottbus vor 15.245 begeisterten Zuschauern. Eine schöne Choreografie, eine Superstimmung und den Bundesligisten aus Freiburg zu Gast. Alles war angerichtet für eine Sensation. Nils Petersen stürmte natürlich für die Breisgauer, Tim Kleindienst blieb zunächst auf der Bank.

Beim FC Energie gab es keine Experimente und so stand die erwartete Elf auf dem Platz, um möglichst den Traum von der zweiten Runde zu realisieren. Der Spielbeginn brachte gleich einige Torraumszenen mit sich. Die Gäste waren mit einem Kopfball und einem Fernschuss dabei, auf Seiten des FC Energie brachte eine Ecke Gefahr, doch Schwolow faustete den Ball souverän aus dem 16er. Ein munteres Spiel entwickelte sich mit Möglichkeiten auf beiden Seiten. Die ganz großen Chancen waren allerdings nicht dabei. Der FC Energie war griffig und bissig, gab keinen Ball verloren und setzte immer wieder eigene offensive Akzente. Die Freiburger hatten zwar mehr Ballbesitz, wussten jedoch nicht immer etwas Konstruktives damit anzufangen. Die Cottbuser machten das richtig gut und ließen den Bundesligisten wenig Raum zum Kombinieren. Mit relativ wenigen Höhepunkten ging das Spiel mit einem leistungsgerechten 0:0 in die Pause.

Beide Mannschaften wechselten nicht und so begann auch der zweite Spielabschnitt so zackig wie der erste. Es war gerade eine Minute gespielt, als sich Andrej Startsev im Strafraum durchsetzen konnte und flach in den Fünf-Meter-Raum spielte. Maximilian Zimmer wurde beim Schussversuch gestört, stellte klug den Körper rein und legte auf Marcelo de Freitas ab, der mit einem fulminanten Schuss von der Starfraumgrenze das Leder flach in die Maschen drosch (46.). Das Stadion der Freundschaft stand Kopf. Der FCE machte das geschickt, nahm hier und da das Tempo raus und versuchte die Gäste, die mit zunehmender Spielzeit mehr nach vorne tun mussten, mit Kontern in die Knie zu zwingen. Dabei hatte die Lausitzer-Elf auch immer wieder sehr ansehnliche Ball-Stafetten im Repertoire. Der SC Freiburg brachte Terrazzino und Höler für Waldschmidt und Niederlechner, um mehr Druck in die eigene Offensive zu bringen. Das beeindruckte den FCE zunächst wenig, doch ausgerechnet Nils Petersen war es, der die Riesenmöglichkeit zum Ausgleich am Pfosten des Nordwand-Tores vorbeischob (74.). Genau an der Stelle, wo er früher viele seiner schönen Tore für den FC Energie erzielen konnte. Die Nachspielzeit von kaum nachvollziehbaren fünf Minuten hatte gerade begonnen, da legte Tim Kleindienst den Ball mit dem Kopf quer und Mike Frantz knallte den Ball unhaltbar unter die Latte. Der Ausgleich für den SCF (91.). Das war sowas von bitter für den FC Energie und bedeutete zugleich die Verlängerung.

Claus-Dieter Wollitz war zum Wechseln gezwungen und nahm den angeschlagenen Kevin Scheidhauer runter, der sich eigentlich gut ins Spiel eingefügt hatte. Für ihn kam Felix Geisler. Dann kam es ganz dick, als der SC Freiburg einen mehr als zweifelhaften Elfmeter zugesprochen kam. Nils Petersen trat an und Avdo Spahic konnte den Ball glänzend parieren, doch der Ball landete genau auf dem Kopf des Ausnahmestürmers und anschließend im Tor. Wer gedacht hatte, dass der FCE nun geschlagen wäre, der lag falsch. Mit Mut und Kämpferherz rannten die Rot-Weißen an und wurden belohnt. Fabio Viteritti kam am 16er frei zum Schuss und haute das Leder an den Innenpfosten und von dort aus ging das Ding rein (103.). Ein „Tollhaus“ wäre untertrieben.

Die zweite Halbzeit der Verlängerung startete gleich mit einem starken Distanzschuss von Fabio Viteritti. Dieses Mal fehlte knapp ein Meter zum Pfosten. Auch in der Folge spielten nur die Hausherren und waren vorwiegend mit Fernschüssen gefährlich. Wieder er es Fabio Viteritti aus 20 Metern, doch der Ball wurde zur Ecke abgefälscht. Das wäre ein echtes Pfund gewesen (113.). Der FCE war in dieser Phase besser, doch es half alles nichts. Wieder musste das Elfmeterscheißen den Sieger ermitteln. Da alle Freiburger Schützen sicher verwandelten und Tim Kruse den Ball über das Tor der Nordwand schoss stand der FC Energie erneut mit leeren Händen da. Wieder zeigte sich, dass der Fußball nicht immer gerecht ist. Im Elfmeterschießen im Stadion der Freundschaft augenscheinlich öfters als „nicht immer“. Drei der zurückliegenden vier DFB-Pokalpartien gegen den Hamburger SV, den VfB Stuttgart und auch heute gingen allesamt mit 2:2 nach 120 Minuten ins Elfmeterschießen und auch allesamt verloren. Wieder ein bitteres Pokal-Déjà-vu. Leider.

Startaufstellung
FC Energie Cottbus
TW 1 Avdo Spahic
AW 3 Andrej Startsev
AW 21 Marc Stein
AW 5 José-Junior Matuwila
AW 22 Lasse Schlüter
MI 7 Kevin Weidlich
MI 17 Maximilian Zimmer
MI 20 Tim Kruse
MI 14 Marcelo de Freitas Costa
MI 10 Fabio Viteritti
ST 11 Streli Mamba
Trainer: Claus-Dieter Wollitz
SC Freiburg
TW 1 Alexander Schwolow
AW 15 Pascal Stenzel
AW 23 Dominique Heintz
AW 5 Manuel Gulde
AW 30 Christian Günther
MI 11 Luca Waldschmidt
MI 27 Nicolas Höfler
MI 8 Mike Frantz
MI 20 Jérome Gondorf
ST 7 Florian Niederlechner
ST 18 Nils Petersen
Trainer: Christian Streich
Auswechselbank
FC Energie Cottbus
TW 31 Kevin Rauhut
AW 15 Malte Karbstein
AW 25 Marcel Baude
MI 13 Paul Gehrmann
MI 18 Daniel Stanese
MI 8 Felix Geisler
ST 9 Kevin Scheidhauer
SC Freiburg
TW 26 Mark Flekken
AW 3 Philipp Lienhart
AW 17 Lukas Kübler
MI 13 Marco Terrazzino
MI 38 Florian Kath
ST 9 Lucas Höler
ST 34 Tim Kleindienst
38
Gelbe Karte Luca Walschmidt
. Andrej Startsev
42
Marcelo de Freitas ()
47
66
Marco Terrazzino
Marco Walschmidt
72
Lucas Höler
Florian Niederlechner
Kevin Scheidhauer
Maximillian Zimmer
80
84
Tim Kleindienst
Manuel Gulde
89
Gelbe Karte Nicolas Höfler
Daniel Stanese
Streli Mamba
89
Felix Geisler
Kevin Scheidhauer
91
91
Mike Franz ()
99
Nils Petersen ()
101
Gelbe Karte Nils Petersen
. Maximillian Zimmer
104
Fabio Viteritti ()
103
105
Philipp Lienhart
Pascal Stenzel
Marcel Baude
Kevin Weidlich
110
114
Gelbe Karte Lucas Höler