Bitteres Déjà-vu im Pokal
Es war Pokalabend in Cottbus vor 15.245 begeisterten Zuschauern. Eine schöne Choreografie, eine Superstimmung und den Bundesligisten aus Freiburg zu Gast. Alles war angerichtet für eine Sensation. Nils Petersen stürmte natürlich für die Breisgauer, Tim Kleindienst blieb zunächst auf der Bank.
Beim FC Energie gab es keine Experimente und so stand die erwartete Elf auf dem Platz, um möglichst den Traum von der zweiten Runde zu realisieren. Der Spielbeginn brachte gleich einige Torraumszenen mit sich. Die Gäste waren mit einem Kopfball und einem Fernschuss dabei, auf Seiten des FC Energie brachte eine Ecke Gefahr, doch Schwolow faustete den Ball souverän aus dem 16er. Ein munteres Spiel entwickelte sich mit Möglichkeiten auf beiden Seiten. Die ganz großen Chancen waren allerdings nicht dabei. Der FC Energie war griffig und bissig, gab keinen Ball verloren und setzte immer wieder eigene offensive Akzente. Die Freiburger hatten zwar mehr Ballbesitz, wussten jedoch nicht immer etwas Konstruktives damit anzufangen. Die Cottbuser machten das richtig gut und ließen den Bundesligisten wenig Raum zum Kombinieren. Mit relativ wenigen Höhepunkten ging das Spiel mit einem leistungsgerechten 0:0 in die Pause.
Beide Mannschaften wechselten nicht und so begann auch der zweite Spielabschnitt so zackig wie der erste. Es war gerade eine Minute gespielt, als sich Andrej Startsev im Strafraum durchsetzen konnte und flach in den Fünf-Meter-Raum spielte. Maximilian Zimmer wurde beim Schussversuch gestört, stellte klug den Körper rein und legte auf Marcelo de Freitas ab, der mit einem fulminanten Schuss von der Starfraumgrenze das Leder flach in die Maschen drosch (46.). Das Stadion der Freundschaft stand Kopf. Der FCE machte das geschickt, nahm hier und da das Tempo raus und versuchte die Gäste, die mit zunehmender Spielzeit mehr nach vorne tun mussten, mit Kontern in die Knie zu zwingen. Dabei hatte die Lausitzer-Elf auch immer wieder sehr ansehnliche Ball-Stafetten im Repertoire. Der SC Freiburg brachte Terrazzino und Höler für Waldschmidt und Niederlechner, um mehr Druck in die eigene Offensive zu bringen. Das beeindruckte den FCE zunächst wenig, doch ausgerechnet Nils Petersen war es, der die Riesenmöglichkeit zum Ausgleich am Pfosten des Nordwand-Tores vorbeischob (74.). Genau an der Stelle, wo er früher viele seiner schönen Tore für den FC Energie erzielen konnte. Die Nachspielzeit von kaum nachvollziehbaren fünf Minuten hatte gerade begonnen, da legte Tim Kleindienst den Ball mit dem Kopf quer und Mike Frantz knallte den Ball unhaltbar unter die Latte. Der Ausgleich für den SCF (91.). Das war sowas von bitter für den FC Energie und bedeutete zugleich die Verlängerung.
Claus-Dieter Wollitz war zum Wechseln gezwungen und nahm den angeschlagenen Kevin Scheidhauer runter, der sich eigentlich gut ins Spiel eingefügt hatte. Für ihn kam Felix Geisler. Dann kam es ganz dick, als der SC Freiburg einen mehr als zweifelhaften Elfmeter zugesprochen kam. Nils Petersen trat an und Avdo Spahic konnte den Ball glänzend parieren, doch der Ball landete genau auf dem Kopf des Ausnahmestürmers und anschließend im Tor. Wer gedacht hatte, dass der FCE nun geschlagen wäre, der lag falsch. Mit Mut und Kämpferherz rannten die Rot-Weißen an und wurden belohnt. Fabio Viteritti kam am 16er frei zum Schuss und haute das Leder an den Innenpfosten und von dort aus ging das Ding rein (103.). Ein „Tollhaus“ wäre untertrieben.
Die zweite Halbzeit der Verlängerung startete gleich mit einem starken Distanzschuss von Fabio Viteritti. Dieses Mal fehlte knapp ein Meter zum Pfosten. Auch in der Folge spielten nur die Hausherren und waren vorwiegend mit Fernschüssen gefährlich. Wieder er es Fabio Viteritti aus 20 Metern, doch der Ball wurde zur Ecke abgefälscht. Das wäre ein echtes Pfund gewesen (113.). Der FCE war in dieser Phase besser, doch es half alles nichts. Wieder musste das Elfmeterscheißen den Sieger ermitteln. Da alle Freiburger Schützen sicher verwandelten und Tim Kruse den Ball über das Tor der Nordwand schoss stand der FC Energie erneut mit leeren Händen da. Wieder zeigte sich, dass der Fußball nicht immer gerecht ist. Im Elfmeterschießen im Stadion der Freundschaft augenscheinlich öfters als „nicht immer“. Drei der zurückliegenden vier DFB-Pokalpartien gegen den Hamburger SV, den VfB Stuttgart und auch heute gingen allesamt mit 2:2 nach 120 Minuten ins Elfmeterschießen und auch allesamt verloren. Wieder ein bitteres Pokal-Déjà-vu. Leider.
TW | 1 | Avdo Spahic |
AW | 3 | Andrej Startsev |
AW | 21 | Marc Stein |
AW | 5 | José-Junior Matuwila |
AW | 22 | Lasse Schlüter |
MI | 7 | Kevin Weidlich |
MI | 17 | Maximilian Zimmer |
MI | 20 | Tim Kruse |
MI | 14 | Marcelo de Freitas Costa |
MI | 10 | Fabio Viteritti |
ST | 11 | Streli Mamba |
TW | 1 | Alexander Schwolow |
AW | 15 | Pascal Stenzel |
AW | 23 | Dominique Heintz |
AW | 5 | Manuel Gulde |
AW | 30 | Christian Günther |
MI | 11 | Luca Waldschmidt |
MI | 27 | Nicolas Höfler |
MI | 8 | Mike Frantz |
MI | 20 | Jérome Gondorf |
ST | 7 | Florian Niederlechner |
ST | 18 | Nils Petersen |
TW | 31 | Kevin Rauhut |
AW | 15 | Malte Karbstein |
AW | 25 | Marcel Baude |
MI | 13 | Paul Gehrmann |
MI | 18 | Daniel Stanese |
MI | 8 | Felix Geisler |
ST | 9 | Kevin Scheidhauer |
TW | 26 | Mark Flekken |
AW | 3 | Philipp Lienhart |
AW | 17 | Lukas Kübler |
MI | 13 | Marco Terrazzino |
MI | 38 | Florian Kath |
ST | 9 | Lucas Höler |
ST | 34 | Tim Kleindienst |