21.04.2017 13:01 | Vor dem Heimspiel gegen "Hertha Bubis"

Vorne zu wenig

Es ging in der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen die Reservemannschaft von Hertha BSC weniger um den sonntäglichen Gegner als vielmehr um die Gesamtsituation.

"Personell sind keine verletzten oder gesperrten Spieler. Gabriel Boakye und Malte Karbstein werden abgestellt zur U19 Mannschaft im entscheidenden Spiel gegen den FC Carl Zeiss Jena. Sie werden voraussichtlich und hoffentlich erfolgreich dort 90 Minuten zum Einsatz kommen und stehen uns am Sonntag somit nicht zur Verfügung. Das wird aber für dieses Spiel nicht entscheidend sein", sagt Pele Wollitz zur personellen Situation.

Und dann ging es los mit der aktuellen Lage: "Was ich grundsätzlcih nicht verstehe, dass so oft immer davon gesprochen wird, dass die Saison vorbei ist. Das sehen Mannschaft, Mitarbeiter und ich komplett anders. Wir sind alles Angestellte und werden innerhalb einer Saison bis zum 30. Juni bezahlt. Das ist schon eine Frage der Verantwortung, alles bis zum Ende zu geben." Weiterführend wurde auch der zurückliegende Mittwoch betrachtet: "Wir hatten zehn hundertprozentige Torchancen. Es gibt ja auch Unterschiede zwischen Torchance und Torchance. Aber wir sprechen wirklich von hundertprozentigen. Wie oft laufen wir alleine oder zu zweit auf das gegnerische Tor zu und bringen den Ball nicht über die Linie? Da sieht man dann auch, wo unser Problem liegt - es ist vorne zu wenig. Zwanzig Gegentore sind für eine neue Mannschaft sehr ordentlich."

"Aus diesen Gründen kosten manche Spiele auch mehr Kraft, als sie eigentlich müssten.  Es sind alle Spieler angehalten Tore zu erzielen. Wir haben da aber in allen Bereichen dieses Kaders noch Luft nach oben. Wir haben viel vorangetrieben, benötigen aber gerade aus dem defensiven und offensiven Mittelfeld mehr Torgefahr. Unsere Spieler haben die Möglichkeiten dazu und wir beobachten viele Spieler, um dieser Mannschaft zusätzlichen Input zu geben. Wir haben eine "Schattenmannschaft" aber diese Spieler kosten auch Geld. Der Präsident hat sich deutlich positioniert und wir werden nichts tun, was wir nicht verantworten können. Unter diesem Aspekt sind wir nicht und werden auch in der nächsten Saison nicht der TOP-Favorit sein. Das muss man dann auch so kommunizieren. Man sollte auch beachten, dass der Verein in der 4. Liga mehrere 100.000€ Schulden abgebaut hat", stellt Wollitz fest.

"Man kann hier nicht jedes Spiel drei Punkte oder fünf Tore garantieren. Man kann aber garantieren, dass der Funke rüberkommt und so muss man jeden Tag antreten. Denn dann spielen wir mit dem Publikum hier mit zwölf oder dreizehn Mann. Damit bist Du nahezu eine unschlagbare Heimmannschaft. Das muss man aber verstehen und so auftreten. Den Fan veräppelt hier keiner mehr", wird vorausgeblickt und im Zuge auf die aufkommende Frage zur einer Vertragsverlängerung von Streli Mamba eingegangen: "Es gibt eine Option, die aber nach Auffassung der "Gegenseite" so nicht rechtens sei, jedoch von Ihnen vor der Saison auch unterschrieben wurde. Es gibt eine Option bis zum 30. April, die wir als Verein ziehen werden. Sollte es danach irgendwelche Dinge geben, werden wir uns von dem Spieler sofort trennen. Das sage ich dann aber auch so klar. Sportlich glauben wir ihn weiterentwickeln zu können. Der Verein und auch wir haben bisher sehr viel für den Spieler getan, das muss man auch wissen."