Unbekümmertheit gegen Erfahrung
Vor dem Spitzenspiel der Regionalliga Nordost zwischen dem FC Energie und dem Zweitplatzierten BFC Dynamo sind die personellen Sorgen bei Cheftrainer Claus-Dieter Wollitz groß. Nicht nur, dass sich der Muskelfaseriss von Jonas Zickert bestätigt hat plagt den Coach. Auch Stürmer Benjamin Förster wird lange Zeit fehlen.
"Erfreulich ist weiterhin die Entwicklung bei Marcel Baude und Philipp Knechtel. Weniger erfreulich ist der Muskelfaseriss von Jonas Zickert, er wird wohl drei bis vier Wochen ausfallen. Wenn man seine Geschichte betrachtet vielleicht auch länger. Benjamin Förtser hat sich das Syndesmoseband gerissen und wird Monate ausfallen. Fabio Viteritti hat große Probleme mit einem grippalen Infekt und in dieser Woche bisher noch gar nicht trainiert. Auch letzte Woche schon, umso erstaunlicher seine Leistung in Halberstadt. Aber wir müssen hart und intensiv trainieren. In Halberstadt sind wir 120 Kilometer gelaufen", leitet Pele Wollitz die Fragerunde ein und fährt fort.
"Wir treffen auf den Topfavoriten, das ist ihr Anspruch Erster zu sein. Sie haben vor der Saison den Kurs etwas geändert nach dem 15. Platz in der letzten Saison. Sie haben viele erfahrene Spieler mit den meisten Regionalligaspielen verpflichtet. So ein bisschen könnte man das Spiel als "Unbekümmertheit gegen Erfahrung" beschreiben. Wir wollen unser Spiel durchdrücken, unsere Geschwindigkeit aufs Feld bringen. Und das hat aber nichts damit zu tun, dass es Erster gegen Zweiter heißt. Wir wollen immer unsere Spiele gewinnen."
Angesprochen augf einen situativen Vergleich zur vergangenen Saison entgegnet Wollitz: "Wir treten nicht an, um hier unentscheiden zu spielen. Der BFC ist auch nicht Jena. Und Energie Cottbus ist auch nicht das Energie Cottbus aus dem letzten Jahr. Die Situation ist nicht vergleichbar. Ich warne davor uns zu überschätzen. Es sei denn wir bekommen immer unsere 120 Kilometer und die hohe Nettospielzeit, dann wird es für jeden schwer gegen uns zu bestehen. Ein Vergleich: Meuselwitz 105 km und Halberstadt 120km mit acht Minuten mehr Nettospielzeit. Das ist deutlich oder?"
Zur Situation nach der Verletzung von Benjamin Förster äußerte sich der Trainer wie folgt: "Es ist eine große Chance für Gabriel Boakye. Er macht das im Training sehr ordentlich. Ich habe kein Problem damit, ihm Spiele zu geben. Alles ruft immer nach jungen Spielern und dem Nachwuchs. Wir rufen nicht, wir geben jungen Spielern die Möglichkeit. Mit vertragslosen Spielern habe ich mich bisher nicht beschäftigt. Da könnten sich nach Bekanntgabe der Nachricht natürlich einige jetzt melden. Wir brauchen aber keine Ergänzung und auch keinen Platzhalter. Wenn, dann brauchen wir jemanden, der bereit ist den Weg der Mannschaft und von Energie Cottbus mitzugehen."
Dass in dieser Woche der ehemalige FCE-Kicker Boubacar Sanogo in Cottbus verweilt sorgt naturgemäß für spekulative Nachfragen der Journalisten, welchen Wollitz eine klare Absage erteilte: "Eine Rückkehr von Boubacar Sanogo wird es unter meiner Regie nicht geben, was nichts mit der zweifelsohne vorhandenen Qualität des Spielers zu tun hat. Er würde sogar dem Anfoprderungsprofil entsprechen. Da ich hier aber Trainer und in der Verantwortung bin würde ich es, bei all seiner Qualität, als falsch erachten. Ich möchte keine Kurzfristigkeit."
Wie erwartet war auch eine mögliche Reform der Aufstiegsregelung zur 3. Liga ein Thema, wozu sich Claus-Dieter Wollitz klar positionierte: "Unabhängig wie das Spieljahr für uns ausgeht, habe ich ein großes Interesse daran. Das ist was ich mit Solidarität meine. Ich habe das auch alles gelesen und beobachte. Die Frage ist warum nur vier aus fünf, wenn es doch sechs sind? Im Interesse aller sollte eine Reform her. Diese Reglegation ist nach wie vor das Unfairste, was es gibt. Daher wäre eine kurzfristige Aufstockung der 3. Liga auf 22 Teams wohl das Sinnvollste. Aber lassen wir das, ich möchte gerne noch etwas loswerden: Ich hoffe, dass unsere Fans wieder sehr zahlreich ins Stadion kommen und wir die fünstellige Marke knacken. Das hat diese Mannschaft verdient und wir würden uns sehr darüber freuen."
