13.12.2019 14:00 | Das letzte Spiel des Jahres

So euphorisch wie möglich

Der FC Energie empfängt zum letzten Spiel des Jahres die zweite Mannschaft von Hertha BSC im Stadion der Freundschaft und möchte sich mit einem Sieg in die Winterpause verabschieden. Drei weitere Zähler wären hierbei gleichbedeutend mit dem 14. ungeschlagenen Spiel in Serie sowie dem Bestand der Tabellenführung über den Jahreswechsel hinaus.

„Noch ein Spitzenspiel. Da wollen wir hoffen, dass das genauso läuft, wie das letzte. Personell sieht es so aus, dass Colin Raak wieder dabei ist. Niclas Erlbeck musste am Mittwoch das Training abbrechen, da sieht es aber nicht danach aus, dass etwas ist. Weiterhin werden uns aber Berkan Taz und Orhan Yildirm fehlen. Doch da wäre das Risiko zu groß, dass etwas Schlimmeres passiert und sie länger ausfallen. Natürlich hätten wir sie gerne dabei, um mehr Möglichkeiten zu haben“, so der Beginn.

„Dieses Spiel vorzubereiten ist etwas komplizierter. Also in der letzten Woche ist das alles dann genau so gekommen, wie wir das vorbereitet hatten. Das ist dann auch so, wenn sich das im Spiel auch so widerspiegelt, wie wir das vorbereiten, dass wir dann meistens erfolgreich sind. Jetzt wissen wir aber nicht genau, wie Hertha hier anreist. Ich habe sie letzte Woche ja live gesehen, zusammen mit unserem Videoanalysten. Da haben dann aber mehrere aus der ersten Mannschaft mitgespielt, wie z.B. Esswein oder Maier. Ob die jetzt auswärts mitfahren, das wissen wir nicht. Von daher ist es nicht einfach, das so vorzubereiten. Sie haben jetzt aber auch eine Phase, in der ihnen diese Selbstverständlichkeit etwas abhandengekommen ist und daher wollen wir diese Phase jetzt auch ausnutzen“, sagt Claus-Dieter Wollitz vorausschauend.

„Fakt ist aber auch, dass wir 39 Punkte haben und dreizehn Spiele in Folge nicht verloren haben. Es gibt keinen Grund nicht mit voller Überzeugung, selbstbewusst und euphorisch in dieses Spiel zu gehen. Das erwarte ich auch ein stückweit. Wir sollten unabhängig davon, wer am Samstag bei Hertha dann aufläuft, alles geben. Wir werden versuchen in unserem eigenen Stadion, wenn möglich einen Heimerfolg zu erspielen, zu erkämpfen und zu erarbeiten. Mit dem Wissen, dass es das letzte Spiel ist und da kann man körperlich nochmal alles rausholen. Jeden Tropfen, der noch drin ist. Und dann kannst du dich drei Wochen erholen und als Tabellenführer unterm Weihnachtsbaum sitzen und ins neue Jahr gehen. Wenn man dann zum ersten Training wiederkommt, dann ist das was ganz Besonderes.“

Angesprochen auf die Leistung von Niklas Geisler im vergangenen Spiel hatte der Trainer klare Worte parat: „Ich bin dankbar für diese Frage, weil ich eine ganz andere Sichtweise habe, als im Kommentar des Livestreams, den ich mir am Sonntagvormittag genüßlich angeschaut habe. Ich bin überrascht, dass er teilweise in der ersten Halbzeit so gesehen wurde. Ich muss jetzt aufpassen, dass ich einen Kommentator nicht in eine Schublade stecke. Aber, dieser Kommentar hatte mit diesem Spiel überhaupt nichts zu tun. Niklas Geisler ist in der ersten Halbzeit 6,8 Kilometer gelaufen und bis zur 85. Minute 13,1 Kilometer. Das sind Spitzenwerte! Er hat in der zweiten Halbzeit fast jeden Zweikampf gewonnen. Dass er in der ersten Halbzeit in der einen oder anderen Situation anders agiert hat, ist normal - weil es seine Aufgabe war. Das Kombinationsspiel und die Spielverlagerung von Altglienicke haben wir komplett aus dem Spiel genommen und das war der Verdienst von Niklas Geisler. Man muss unterscheiden, wenn einer eine taktische Aufgabe hat oder wenn einer mit viel Ballbesitz spielen soll. Diese Aufgabe hat er innerhalb von 24 Stunden perfekt gelöst. Er hat für mich herausragend gespielt.“

Wollitz legte sogar noch nach: „Der Höhepunkt war: „…der Spieler Benni Förster, der sich immer aus dem Sturm ins Mittelfeld fallen lassen hat“ – in der Spitze hat Uzan gespielt. Ich bin am Samstagabend angerufen worden, ob ich Niklas Geisler auch so schlecht gesehen habe. Über Fußball reden und Fußball analysieren, das sind zwei verschiedene Dinge. Und richtigen Fußball in der Komplexität zu verstehen. Das ist nochmal etwas ganz anderes.“

Im weiteren Verlauf äußerste sich der Trainer zu seiner persönlichen Zukunft, die sich nun auch später entscheiden könnte und sprach von Rahmenbedingungen für die Zukunftsfähigkeit des Profifußballs in Cottbus.