21.11.2019 15:15 | Heimspiel und "Lauzi-Tag" gegen Germania Halberstadt

Keine Selbstverständlichkeit

Es ist „Lauzi-Tag“ und Heimspiel gegen den VfB Germania Halberstadt am kommenden Samstag. Ab 11:30 Uhr öffnet die Turnhalle im Stadion der Freundschaft ihre Pforten für die jüngsten Energiefans. Zwei Stunden später gibt es dann Regionalligafußball in unserem „Wohnzimmer“.

„Zu den Langzeitverletzten kommt Tobias Hasse nun dazu, der in der vergangenen Woche erfolgreich operiert wurde. Er wird in diesem Jahr auf keinen Fall mehr spielen können, das heißt aber nicht, dass es das Saisonende für ihn ist. Wir rechnen möglicherweise mit einer Rückkehr im März. Es wurde ja etwas am Meniskus vermutet, was sich aber nicht bestätigt hat. Es war etwas am Knorpel, mehr kann und will ich an dieser Stelle auch nicht sagen, da ich auch mit Tobi jetzt nicht gesprochen habe. Bei Müller und Erlbeck gibt es weiterhin große Fragezeichen und Tobias Eisenhuth ist wohlbehalten zurück von der Nationalmannschaft. Mit ihm habe ich schon gesprochen, mit dem Bundestrainer spreche ich heute noch. Wir haben gestern aneinander vorbeitelefoniert. Wir arbeiten sowieso immer, aber jetzt mit noch mehr Hochdruck daran, Müller und Erlbeck auf die Platte zu bekommen. Und vergessen wir nicht, dass Mitko Rangelov seine 5. gelbe Karte bekommen hat und damit automatisch nicht dabei sein wird“, so die personellen Vorzeichen vor dem Spiel.

Claus-Dieter Wollitz führte fort: „Eisenhuth, Broschinski und Niklas Geisler stehen aktuell voll im Vorabitur. Das kommt auch noch dazu. In den zurückliegenden Wochen trainieren wir teilweise mit zehn bis zwölf Spielern, das macht es auch nicht einfacher. Und das sollte der eine oder andere auch mal überdenken und respektieren. Samstag ist „Lauzi-Tag“ und dann für uns ein wichtiges Heimspiel. Ich hatte das vor dem Pokalspiel schon gesagt, dass es auch ein Endspiel ist. Um die Position zu erhalten brauchen wir natürlich Siege. Unabhängig davon, sollte man aber auch etwas Rücksicht nehmen und sehen, was an dem jeweiligen Spieltag möglich ist. Ich sage es nochmal. Wir haben mit Müller und Erlbeck noch kein Spiel verloren und das zeigt deutlich, dass eine Mannschaft Anker auf dem Platz braucht. Diese junge Mannschaft sowieso.“

„Für die Langzeitverletzten können wir nichts. Kreuzbandrisse, Schien- und Wadenbeinbruch, bei einem Spieler arbeitet die Niere nicht richtig und jetzt auch noch Tobias Hasse. Soll ich aber Tobias Eisenhuth nicht zur U19-Nationalmannschaft lassen? Der Verein möchte schließlich mit ihm perspektivisch ja auch Geld verdienen. Da muss ich diese Spieler auch ins Schaufenster stellen und begleiten. Es geht dabei am Ende auch ums Geld. Es ist ja kein Geheimnis, dass ihn viele Vereine beobachten – auch Bundesligisten. Er wird den Sprung machen und mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht in Liga 3, sondern 2. Liga oder höher spielen. Ich geh davon aus, dass Eise bis zum Sommer auf jeden Fall hier spielt“, so die Reaktion des Trainers auf Nachfragen zur allgemeinen Kadersituation, einem möglichen Wechsel von Talent Tobias Eisenhuth und etwaigen Neuzugängen im Winter: „Wir brauchen Qualität und nicht Quantität im Kader, wir brauchen Breite und Tiefe. Wir hoffen, dass wir jetzt so gut wie möglich durch diese vier Spiele kommen, um uns eine gute Ausgangsposition für die Rückrunde zu verschaffen. Wir werden im Winter gute und kluge Entscheidungen treffen.“

Angesprochen auf die Vertragssituation des Trainers und kürzlich geführte Gespräche mit dem Präsidenten entgegnete Wollitz: „Der Verein hat kein neues Saisonziel rausgegeben. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zum Präsidenten, wir sprechen oft und viel. Wir haben vereinbart, dass wir jetzt diese vier Spiele machen und dann nach dem 14. Dezember eine Entscheidung fallen wird. Es ist wichtig, dass die Situation jetzt nach jedem Spiel realistisch eingeschätzt wird. Wenn wir jedes Spiel die beste Elf auf den Platz bekommen, dann können wir jeden schlagen. Aber da fehlen momentan die Anker im Team, sowieso mit den verletzten Spielern. Die Tabellensituation ist ordentlich, sogar sehr ordentlich. Der Club ist insgesamt ein bisschen in einer Sackgasse. Wir wollen sportlichen Erfolg, haben aber die finanzielle „Munition“ nicht. Dennoch stellen wir uns der Aufgabe und arbeiten immer daran. Es gibt aber auch Gegner, die können auch was und haben teils sogar mehr Möglichkeiten. Mit diesem Kader ist es keine Selbstverständlichkeit jedes Spiel zu gewinnen. Dessen muss man sich bewusst sein. Dieser permanente Druck, immer gewinnen zu müssen. Das ist schon schwierig. Wir wollen drei Punkte holen und brauchen dafür positive Unterstützung. Aber: Wegen einer Niederlage, die uns hier sowieso am meisten ärgert, alles in Frage zu stellen? Da haben einige in dieser Woche etwas überdreht.“