18.10.2019 14:23 | Vor dem Heimspiel gegen die BSG Chemie Leipzig

Keine Geduld, ich will hohes Spieltempo

Am Sonntag empfängt der FC Energie die Gäste der BSG Chemie Leipzig im Stadion der Freundschaft und muss seine Startelf möglicherweise auf beiden Außenverteidigerpositionen umbauen. Tobias Hasse wird aufgrund seiner Sperre definitiv fehlen, bei Axel Borgmann stehen große Fragezeichen.

„Zu den Langzeitverletzten kommt Tobias Hasse mit seiner Gelb-Rot-Sperre dazu und bei Axel Borgmann gibt es Probleme oberhalb der Kniescheibe, da müssen wir sehen. Er hat am Mittwoch im Training geschossen und dabei ist etwas passiert, was wissen wir nicht. Er war beim Arzt und ist in Behandlung. Sollten beide Außenverteidiger ausfallen, würden wir wohl auch ein anderes System spielen. Die Mannschaft aus Leipzig tritt geschlossen auf, hat ja auch in Erfurt 0:0 gespielt und das Derby gegen Lok gewonnen. Man sieht, dass sie das Selbstvertrauen hat, dass sie um jeden Ball fightet und speziell auf zweite Bälle sehr gut organisiert sind. So ein bisschen auch mit der Euphorie des Aufsteigers. Daher haben wir alle Antennen auszufahren, haben das höchste Maß an Konzentration und Disziplin am Sonntag zu bringen“, beginnt Claus-Dieter Wollitz.

„Unsere Situation ist sicherlich auch nicht schlecht. Wir haben in den letzten Spielen zugelegt, das sieht man. Die Mannschaft hat in Nordhausen in den ersten 35 Minuten für mich das Beste gezeigt, was ich seit ich 2016 hier her gekommen bin, gesehen habe. Wie man eine Mannschaft so beherrschen kann, nach so einer kurzen Zeit. Dennoch war es am Ende wieder eng und das zeigt, dass wir nach wie vor an der Ausgewogenheit und der Ordnung arbeiten müssen. Diesbezüglich haben wir die Erwartung, dass wir am Sonntag die drei Punkte hierbehalten. Mit dem Wissen, dass das ein hartes Stück Arbeit wird. Ich denke auch, dass die Fans jetzt sehen, dass die Spieler langsam in Cottbus angekommen sind , sich wohlfühlen und dass sie gerne zu Hause spielen“, führt der Trainer fort.

Mit etwas Weitblick ist Wollitz zuversichtlich: „Man sieht schon, dass wir in unseren Handlungen sicherer werden, in unserer Art, wie wir spielen. Dass wir vor allem in den Heimspielen schon für Spektakel sorgen und die Abläufe besser werden. Der Anspruch muss, unabhängig davon, dass Leipzig ein Aufsteiger ist – unabhängig davon, dass Chemie letzte Woche das Spiel gewonnen hat – ganz klar sein, die Heimspiele zu gewinnen und so treten wir auch auf. Man muss auch nicht erwähnen, dass das jetzt ein anderes Spiel ist und man Geduld braucht. Ich will auch keine Geduld, ich will hohes Spieltempo. Man sieht auch, dass wir richtig zulegen können. Zuletzt auch mit zehn Mann in Nordhausen am Ende Chancen erspielen und Wege gehen, eine gute Grundordnung hatten und wenig zulassen. Von daher bin ich zuversichtlich. Ich glaube auch nicht, dass hier jemand Grund dazu hat, überheblich zu sein. Aber euphorisch dürfen wir sein.“

Auf mögliche Neuverpflichtung angesprochen entgegnet der Übungsleiter: „Es ist überhaupt nicht durch, da stehe ich auch dazu. Und ich sage auch, dass es nicht am Geld liegt. Wenn ich einen Spieler jetzt hole, dann erwartet jeder, dass es ein Stammspieler ist. Sonst brauche ich ja keinen Spieler holen. Das könnte im Moment dazu führen, dass Spieler aktuell auf der Strecke bleiben. Im Moment ergeben sich gerade Automatismen, die Spieler lernen sich menschlich besser kennen und das ergibt auch Zusammenerhalt. Und das jetzt einfach mal so schnell durch einen Neuzugang zu durchbrechen, weil wir einen sehr kleinen Kader haben, das ist nicht so einfach. Ich weiß, dass wir in der Breite besser werden müssen. Wir müssen dabei auch abwägen, ob es nicht nur kurzfristig, sondern auch mittel- und langfristig für den Club gut ist. Wir haben 15 oder 16 Spieler und drei Langzeitverletzte. Wir werden bis zum Winter mit Sicherheit noch Spieler verpflichten.“

Und nochmal zum Gegner: „Es ist nicht überraschend, dass so eine Mannschaft ein gutes Umschaltspiel hat und sehr gut die Räume verdichtet. Was sehr gut zu sehen ist, dass sie lenken, um ihre Stärken im Umschaltspiel hinzubekommen. Das macht nicht jede Mannschaft. Sie haben mit Heinze, Bury und auch Schmidt sehr gute Spieler dabei und das gilt es auch zu beachten. Ich glaube, dass der Schlüssel im hohen Spieltempo liegt. Wir wollen es schaffen, unser Spieltempo, was besser geworden ist, mit sehr guter Breite und Tiefe, aufs Feld zu bringen“.