23.11.2017 13:58 | Der FC Energie ist vorbereitet auf 90 oder 92 Minuten im "Jahn-Sportpark"

Keine dummen Fouls machen

Claus-Dieter Wollitz kam am Donnerstagmittag „entschuldigt“ etwas zu spät. Er vermeldete zunächst eine positive personelle Nachricht, sprach über Laufstärke, Standardsituationen, Kevin Scheidhauer und Teamphilosophie sowie den aktuellen Stand des Winterfahrplans.

„Ich bitte sie zu entschuldigen, dass wir fünf Minuten zu spät gekommen sind - das hatte einen guten Grund. Wir sind sehr glücklich darüber, dass Paul Gehrmann soeben seinen Vertrag verlängert hat für Regionalliga und 3. Liga. Er hat eine extrem positive Entwicklung genommen, sorgt für viel Stabilität in unserem Spiel. Im Training ist er immer absolut top, von daher müsste er eigentlich immer spielen. Ich bin wie gesagt über diese Personalie extrem glücklich“, leitet der Cheftrainer die Pressekonferenz mit einer Neuigkeit ein und ging anschließend zur üblichen Personalsituation über: „Zu den verletzten Spielern sind keine neuen dazu gekommen. Knechtel ist nahezu im vollen Training, bei Förster ist alles im Plan und bei Geisler ist die Situation unverändert. Streli Mamba ist im Aufbautraining – Stand jetzt wird es dabei bleiben, dass er in diesem Jahr nicht mehr spielen wird. Sollte es im letzten Spiel möglich sein, dann aber nur ohne Risiko.“

Auf die Frage, wie der Trainer das Aufeinandertreffen mit dem „FCE II“ einordnet reagiert Wollitz ausführlich: „Selbst der Trainer hat bei uns in der letzten Saison ein dreiwöchiges Praktikum absolviert. Mattuschka und Sanogo sind natürlich interessante Spieler, Czyborra und Müller habe ich im vergangenen Jahr hier begleiten dürfen. Unabhängig davon, dass viele eine FCE Vergangenheit haben ist es ein wichtiges Spiel für sie. Und natürlich auch für uns! Sie haben 18 Punkte und benötigen Zählbares im Abstiegskampf. Dass Tusche nicht nur Standards spielen kann ist jedem klar, er kann eine Mannschaft verbal pushen und mit einem Ball einem Spiel eine andere Wendung geben. Das wissen wir und müssen wir unterbinden. Und insgesamt mit beispielsweise Stephan, Kahlert und Rickert reden wir hier schon von einer Mannschaft mit guten Spielern.“

Angesprochen auf eine Maßgabe möglichst wenige Freistöße zuzulassen reagierte Wollitz etwas irritiert: „Da erzähle ich ihnen jetzt auch nichts neues, denn das gilt in jedem Spiel. Aus einem ruhenden Ball kann man manchmal sehr viel machen. Das haben wir zuletzt im Landespokal bei Ludwigsfelde gesehen. Wir führen 2:0 und gelangen nach der roten Karte in Überzahl, dann denkt man es wird ein ruhiges Spiel bis zum Ende. Zack – Eckball und es steht 1:2. Standards sind immer gefährlich. Wenn zum Beispiel Brunnemann spielen sollte – ich kenne keinen Spieler mit längeren und härteren Einwürfen. Das ist eine Waffe, gerade bei den Kopfballstarken Spielern wie Sanogo und Kahlert.“

„Interessant ist das schon. Auch eine sehr gute Frage, aber die eigentliche Frage ist: Wie wichtig sind Erfahrung, Cleverness oder Tempoverschleppung? Es ist ein großes Stadion mit weiten Wegen… wird es Balljungen geben? Das wird man alles sehen. Deshalb gilt es auch, dass wir keine dummen Fouls machen und uns nicht von Mattuschkla leiten lassen, das kann er nämlich. Dann könnte die Laufbereitschaft schon ein Faustpfand für uns sein. In einem einzigen Spiel kann jedoch viel passieren und genau das muss der Ansporn sein den nächsten Schritt zu machen. Wir wollen zeigen, dass wir auf die 90 oder 92 Minuten vorbereitet sind“, philosophiert Wollitz zum Thema Laufstärke der Mannschaften.

Zur Person Kevin Scheidhauer, der Mannschaftsplanung und -ausrichtung sowie zum Winterfahrplan äußerte sich Pele Wollitz abschließend: „Wir sind bei Kevin in der 3. Woche. Es gibt eine klare Linie meinerseits, dass er bis Dezember bei uns trainieren kann. Die Zeit ist nun durch die Spielverlegung etwas kürzer. Er hat bisher alle Einheiten mitgemacht und das ist vor allem erstmal gut für ihn nach dieser langen Verletzung. Am Ende muss das sowohl wirtschaftlich als auch sportlich passen. Er ist auch nicht der alleinige Stürmer, da sehe ich ihn von den Abläufen und vom Verhalten her ähnlich wie Emil Jula. Unter mir hat Jula nicht als Stoßstürmer gespielt! Viele schreien ja gerne nach Namen, aber es muss hier eine Mannschaft funktionieren. Das Gefüge innerhalb des Teams muss stimmen, das ist wichtiger denn je. Transfers machen ist nicht das Thema, es sinnvoll zu machen ist das Thema.“

„Wir werden Stand jetzt am 11. oder 12. Dezember alle in den Urlaub schicken und am 3. oder 4. Januar wieder zusammenkommen. Natürlich mit Polar-Uhren und individuellen Trainingsplänen ghet es in die Weihnachtszeit. Bis jetzt sieht es so aus, dass wir am 14. Januar gegen den 1. FC Magdeburg, am 20. Januar gegen Dukla Prag und womöglich bereits am 10. Januar gegen den Halleschen FC testen werden. Wir brauchen diese Spiele mit dieser Intensität. Zudem wird es noch einen Test gegen Brieske-Senftenberg geben, dann sind wir auch schon durch“, erklärt der Trainer die aktuellen Winterplanungen, die nach vollständiger Fixierung durch den FC Energie offiziell bekanntgegeben werden.