27.08.2019 15:07 | Vor dem Spiel bei Viktoria Berlin

Im ersten Lehrjahr

Nach der ernüchternden Heimniederlage gegen den VfB Auerbach, dem großartigen Benefiz-Open Air am Samstag ist die Mannschaft des FC Energie nun am Mittwoch um 19:00 Uhr beim FC Viktoria 1889 Berlin gefordert. Personell gibt es einige Fragezeichen und mögliche Neuzugänge sind noch nicht hinzugekommen.

„Fangen wir erstmal mit etwas anderem an - ohne sportlich zu werden. Es war ja am Samstag das Benefizkonzert von Alexander Knappe. Was da innerhalb von wenigen Wochen auf die Beine gestellt wurde, in einem tollen Ambiente mit unglaublicher Atmosphäre. Das war beeindruckend und da hat man gesehen, was hier möglich ist, wenn man gemeinsam Dinge auf den Weg bringt. Ich war von Anfang bis Ende da und es war so einzigartig. Da kann man nur den höchsten Respekt an alle Beteiligten aussprechen und danke sagen. Die Autogrammstunde, die fast zwei Stunden ging und sie hätte auch fünf Stunden gehen können. Das war nach dem Spiel am Freitag so nicht zu erwarten gewesen“, begann Claus-Dieter Wollitz mit passenden Worten zum vergangenen Samstag und ergänzt: „Wir haben am Freitag wirklich nichts auf die Platte bekommen, obwohl die Mannschaft in den Wochen zuvor viele Dinge richtig gut gemacht hat. Es war sehr überraschendend, was da im Heimspiel gegen Auerbach alles nicht ging. Wir waren wirklich schlecht. Umso wichtiger war für die junge Mannschaft das, was am Samstag dann kam.“

„Fragezeichen gibt es bei Tobias Hasse, den wir am Freitag mit einem Riss am Schienbein rausnehmen mussten und auch bei Felix Geisler. Ibo Hajtic und Robert Müller werden nicht dabei sein und Paul Gehrmann hat eine Seitenstrang-Angina. Er konnte nicht trainieren. Dimitar Rangelov hatte auch am Freitag schon ein paar Probleme – ihn haben wir jetzt rausgenommen und müssen morgen sehen, ob es Sinn macht ihn mitzunehmen. Bei Ben Meyer warten wir auf das Urteil, was wohl am Dienstag noch kommen soll“, so die personelle Lage vor dem Auswärtsspiel in Berlin.

„Ich bleibe dabei, dass diese Mannschaft eine richtig gute Perspektive hat. Aber sie ist im ersten Lehrjahr. Und sind wir doch ehrlich. Waren wir im ersten Lehrjahr schon so konstant, wie ein Geselle oder Meister? Dass diese Lehrlinge auch mal in ein Loch fallen können ist nachvollziehbar und gehört auch dazu. Ohne, dass das eine Entschuldigung für das Spiel am Freitagabend sein soll, aber es ist eine Erklärung. Diese Belastung gegen Bayern, Lok Leipzig und auch Neustadt - auch vom Kopf her. Und dann jeden Tag in die Schule, damit sie ihr Abitur machen. Dann bekommt die Mannschaft in der Naivität ein dummes Gegentor, kommt danach zurück ins Spiel und kassiert noch eins. Dann gehen die Köpfe runter und die Frische fehlt auch. Das stecken Siebzehn-, Achtzehn- und Neunzehnjährige nicht einfach so weg. Dennoch hat diese Mannschaft langfristig mehr Perspektive, als das Team von vor drei Jahren. Langfristig heißt aber nicht zwei Monate“, erklärt der Trainer seine Sicht der Dinge.

Angesprochen auf mögliche Neuzugänge entgegnete Wollitz: „Wir waren in guten Gesprächen. Weil ich heute gelesen haben, dass Marcelo kein Thema bei uns wäre, muss ich das erwähnen. Mehr Thema als Marcelo de Freitas geht gar nicht, weil er der „Box to Box“-Spieler gewesen wäre, der uns fehlt. Aber er geht nach Portugal in die zweite Liga und ist somit erneut eine Absage, die uns schmerzt. Bis 18:00 Uhr müssen am Montag Spieler auf der Liste sein, da sprechen wir über Spieler, die aktuell bei Vereinen aktiv sind. Arbeitslose Spieler können auch danach verpflichtet werden. Aber natürlich wäre es besser gestern, noch besser vorgestern und am besten vor fünf Wochen gewesen. Wir gehen dennoch davon aus, dass wir noch etwas machen.“

Und natürlich war der kommende Gegner ein Thema: „Wenn wir das Freitagspiel weglassen, dann sehe ich immer die Möglichkeit für uns zu punkten. So wie Freitag, da wird es schwierig. Viktoria hat ein richtig gutes Umschaltspiel, sie sind immer in Bewegung und mit klarer Linie. Und das trotz vieler neuer Spieler, das zeigt dann auch einen Prozess. Es wird auf die Zweikämpfe, auf die vielen „Eins gegen Eins“-Situationen ankommen. Wer diese gewinnt, der wird gute Karten haben das Spiel zu gewinnen. Die Mannschaft hat im Training einen guten Eindruck gemacht und genau deshalb war das am Samstag auch so wichtig, das sich jeder Spieler selbstreflektiert und diese Unterstützung gespürt hat.“