11.02.2017 08:45 | Vor dem ersten Pflichtspiel des Jahres

"Es kribbelt wieder"

Mit neun Tagen Verspätung startet der FC Energie am heutigen Sonnabend in die „Rückrunde“ und hat 2017 große Ziele. Wir blicken auf den Stand der Dinge mit Cheftrainer Pele Wollitz.

Herr Wollitz, die dreieinhalbwöchige Vorbereitung wurde aufgrund der Spielabsage in Markranstädt unfreiwillig verlängert. Ziehen Sie kurz ein Resümee?

Wir haben in meinen Augen eine sehr ordentliche Vorbereitung absolviert. Unsere Spieler haben sich vorbildlich über die Feiertage verhalten und ihre individuellen Trainingspläne absolviert. Wir sind in der zweiten Januarwoche ins Training gestartet und mussten wegen der Witterungsbedingungen zumeist auf Kunstrasen trainieren. Glücklicherweise haben wir sehr gute Bedingungen in Cottbus. Wir haben gute und erkenntnisreiche Testspiele gegen Krieschow, Magdeburg und Neugersdorf absolviert und sind im Plan. Ärgerlich war es in der Tat, dass unser Start gegen Leipzig abgesagt wurde und wir kurzfristig kein weiteres Testspiel vereinbaren konnten. Ein Spiel am vergangen Wochenende wäre für unseren Spielrhythmus wünschenswert gewesen. Jetzt starten wir also zu Hause vor unseren Fans gegen Schönberg in die Rückrunde.

Am vergangenen Spieltag wurden alle Partien außer die des heutigen Gegners gegen die Hertha U23 abgesagt. Außer in Jena und beim FC Energie finden auch an diesem Wochenende keine Spiele statt. Werden die Spielabsagen mittel- und langfristig zu einem Problem?

Noch mag es gerade so gehen, aber wer weiß was an diesem Spieltag oder in den nächsten Wochen noch passiert. Irgendwann führen die vielen Spielabsagen mit Sicherheit zu Problemen. Allein schon terminlich stehen dann zwangsläufig viele „Englische Wochen“ an. Wacker Nordhausen hat beispielsweise jetzt schon vier Nachholspiele zu absolvieren. Mit dem straffen Terminkalender wird bei weiteren Spielausfällen unter Umständen der gesamte Wettbewerb verzerrt. Nichtsdestotrotz müssen wir jegliche Umstände annehmen und das werden wir auch. Wie ich bereits erwähnte, wäre unserer Vorbereitung und Planung ein Testspiel am vergangen Wochenende sehr entgegen gekommen. Ob der FC Schönberg nun einen kleinen Vorteil dadurch hat weiß ich nicht, hinderlich ist es für sie sicher nicht. Wir spielen zu Hause und wollen gewinnen – das ist unser Ziel. So etwas wie im Hinspiel darf uns nicht nochmal passieren, da sind wir wachsam. Wir sind froh, dass es jetzt endlich wieder losgeht - es kribbelt wieder.

Das Kribbeln ist mit Sicherheit nicht nur bei Euch zu bemerken, man spürt es auch im Umfeld. Bekommt ihr das mit? Wie sieht es „kribbeltechnisch“ eigentlich bei unseren Verletzten aus?

Klar bemerken wir das und sind froh, dass alle total heiß auf die Rückrunde sind. Wir haben in den verbleibenden Spielen noch viel vor, wollen angreifen und den Tabellenführer aus Jena unter Druck setzen. Dafür wird auch die Unterstützung unserer Fans ein entscheidender Faktor sein. Ganz klar. Ich weiß auch, dass die Öffentlichkeit und insbesondere unsere Fans gerne „Wasserstandsmeldungen“ lesen, aber das ist immer etwas schwierig. Fakt ist: alle Verletzten arbeiten hart an ihren Comebacks und da kribbelt es mehr denn je. Ich kenne das aus eigener Erfahrung, wie nervig es ist verletzt zu sein. Die große Gefahr besteht meist darin, wenn man zu früh zu viel will. Grundsätzlich sind alle auf einem richtig guten Weg. Bei Benni Förster geht es vorwärts, dennoch wird es für diesen Spieltag noch nicht reichen. Alex Meyer braucht noch etwas Zeit und unsere Langzeitverletzten Jonas Zickert und Philipp Knechtel werden Mitte Februar große Leistungstests absolvieren. Wenn diese positiv verlaufen, ist das die Basis für ein behutsames Heranführen an das Mannschaftstraining.