14.02.2019 14:44 | Vor dem Auswärtsspiel in Meppen

Entscheidend wird der Schulterschluss

Vor dem Auswärtsspiel beim SV Meppen fand Cheftrainer Claus-Dieter Wollitz in vielerlei Hinsicht deutliche Worte und erhofft sich einen Schulterschluss, um die Ziele zu erreichen.

„Leider benötige ich immer noch den Zettel. Lars Bender gab keine Probleme mehr an. Tim Kruse und Daniel Stanese haben mit dem Lauftraining begonnen und Niklas Geisler ist im Aufbautraining. Kevin Scheidhauer ist mit einer Schambeinentzündung in der Reha-Vita und Leon Schneider hat seit Dienstag wieder das volle Training mitgemacht. Da sehe ich keine Probleme. Dass Matuwila die fünfte gelbe Karte bekommen hat, ist ja bekannt. Ob Kevin Weidlich und Fabio Viteritti, die die ganze Woche mittrainiert haben, schon eine Option für den Beginn sind, ist noch nicht entschieden. Weitere Verletzte sind nicht dazugekommen, was uns freut“, sagt Claus-Dieter Wollitz zu Beginn und wunderte sich über die eine oder andere Berichterstattung im Nachgang des Heimspiels gegen die Würzburger Kickers: „Rückblickend auf das letzte Spiel, da glaube ich schon, dass auf jeden Fall ein Punkt verdient gewesen wäre. Vielleicht sogar auch mehr. Ich war dann überrascht, dass aus den Situationen und Fehlern, die ich anspreche, dann immer so ein Hype gemacht wird. Wollitz kritisiert immer? Ich kritisiere nicht, ich stelle fest. Ich habe den Begriff „schülerhaft“, der aus der Mannschaft kam übernommen. Aber nicht scharf kritisiert.“

„Ein wenig beschleicht mich das Gefühl, dass es wieder so anfängt, wie es 2015/2016 geendet ist. Aber das ist vielleicht auch nur mein Gefühl. Alles wird sofort und schnell interpretiert, vorwiegend negativ interpretiert. Es ist so, dass ich nach dem Spiel das sage, was ich gesehen habe. Ich habe nach dem Spiel auch gesagt, dass die Basics gestimmt haben. Mit den neuen Spielern auch die Körpersprache da war und wir viele 50:50-Zweikämpfe gewonnen haben, die Ausrichtung gestimmt hat und wir selbst nach dem 0:2 in der Lage waren so zurückzukommen. Das hat alles keine Bedeutung und es heißt nur – harte Kritik und schülerhaft“, fuhr Wollitz fort.

Zum kommenden Gegner befragt entgegnete der Trainer: „Erstmal ist das anerkennenswert, dass sie in der Nachspielzeit Tore erzielen. Das haben wir aber auch. Mehrfach. Siehe gegen Unterhaching oder Lotte. Sie haben mit Uerdingen gegen eine Mannschaft gespielt, die sich in einer schwierigen Phase befindet und letzte Woche in Aalen. Da müssen wir auch sagen, dass nach unseren Beobachtungen die Aalener ihr schwächstes Saisonspiel gemacht haben. Man braucht da auch das gewisse Quäntchen. Sie wissen auch, dass Wehen aus den letzten fünf Spielen 15 Punkte geholt hat. Würzburg in Uerdingen ein überragendes 3:0 erspielt hat und danach in der Nachspielzeit den Heimsieg gegen Aalen holte. Diese Teams kommen dann auch mit dem Momentum zu uns in einer Phase in der wir nicht dieses Selbstvertrauen haben. Dann heißt es jetzt vielleicht: es kommt der angeschlagenen Gegner zu dem Team, dass die letzten zwei Spiele gewonnen hat. Das ist vielleicht auch so. Aber es liegt an uns, ob wir punkten.“

„Ich sage nicht – es sind ja NOCH 16 Spiele, aber faktisch sind es diese natürlich noch. Entscheidend wird der Schulterschluss sein! Kommt noch mehr Unruhe auf oder hat man aus der Vergangenheit gelernt und macht diesen Schulterschluss. Wir wussten alle, dass es schwer ist. Auch die Nachverpflichtungen im Winter haben ganz klar bestätigt, dass wir alle Chancen haben unsere Ziele zu erreichen. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie mithalten kann. Sie hat aber auch wieder entscheidende Fehler gemacht, die  wir abstellen müssen, um Spiele zu gewinnen. Keine Mannschaft hat uns bisher an die Wand gespielt und das wird auch keine tun“, erklärt Claus-Dieter Wollitz und nennt zudem Kennzahlen aus dem zurückliegenden Spiel: „Ich möchte jetzt nichts auf die neuen Spieler projizieren. Wenn man sieht, dass Gjasula in seinem ersten Spiel und nach einer Woche Training über 12,6 Kilometer gelaufen ist. Robert Müller hat prozentual so viele Zweikämpfe gewonnen, wie in dieser Saison noch kein Spieler bei uns. Und wie viele Sprints hat Luke Hemmerich gemacht? Auch Marcelo ist nach 14 Wochen Pause über 12 Kilometer gelaufen. Und Streli Mamba - das wichtigste ist, dass wir Torchancen haben, dass Moritz Broschinski in der ersten Halbzeit so einen Pass spielt und wir mit Rangelov in dieser Form reagiert haben. Wir versuchen immer die richtige Balance zu finden. Und glauben sie mir, ich lasse Rangelov ja nicht einfach so auf der Bank. Wir brauchen aber auch Möglichkeiten, um nachladen zu können.“

„Am Ende zählt dennoch das nackte Ergebnis und das heißt 23 Punkte. Und es hätten einige mehr sein können. Das hat dann auch ein stückweit mit Erfahrung zu tun. Jetzt wird es kritisch, das ist auch schade für die Entwicklung. Aber vielleicht brauchen wir diese Entwicklung auch. Aber wenn man den Schulterschluss hat und dabei nicht die Vergangenheit und die Fehler, die gemacht wurden, vergisst. Dann kann man auch die Gegenwart geschlossen und immer gemeinsam – „Hashtag WIR“ gehen. Dann kann man auch eine kleine Krise, wenn es denn eine gibt, auch gemeinsam bewältigen. Jetzt kann es sich doch zeigen. Ein Schulterschluss! Also ich kann nur sagen, dass ich bis heute immer für die Region eingestanden bin und das würde ich mir auch von allen wünschen. Diesen Schulterschluss gab es schon bei vielen Vereinen, da haben sie Spalier gestanden. Nicht erst am letzten Spieltag – wir sollten jetzt damit anfangen“, wirbt Pele Wollitz um Unterstützung.