08.11.2019 09:40 | Vor dem Auswärtsspiel in Fürstenwalde

Eine Schippe drauflegen

Vor dem Auswärtsspiel beim FSV Union Fürstenwalde ist die Ausgangslage gar nicht so günstig, denn personell wird es besonders auf der rechten Seite eng. In der Pressekonferenz sprach der Trainer über kleine Felder, hitzige Atmosphäre und seine Erwartungen an die Mannschaft.

"Zu den Langzeitverletzten kommt nun leider eine weitere Hiobsbotschaft dazu, denn Tobias Hasse muss am Dienstag operiert werden. Er hatte in Babelsberg einen Schlag abbekommen, woraufhin das Knie dick wurde und jetzt hat man ihm geraten, es operativ zu machen. Es kann eine Ausfallzeit von Monaten sein, aber genaues wird sich erst danach entscheiden und deshalb können wir das jetzt nicht sagen. Da bitten wir um etwas Geduld. Es ist aber kein Kreuzbandriss. Axel Borgmann ist wieder im Training und wird auch spielen. Marcel Hoppe hatte ein paar Probleme, aber das ist überschaubar. Der Rest hat trainiert und kann in Fürstenwalde mitmachen“, so die personelle Lage vor dem Spiel.

„Die Kritik, die ich geäußert habe war an uns alle gerichtet und nicht an einzelne. Man muss da auch einen eigenen Anspruch haben, aber das sehen unsere Spieler sehr realistisch. Das zeigen auch die Einzelgespräche, die wir führen. Mit fünf Spielern haben wir das schon getan. In den letzten drei Spielen haben mir einige Dinge gefehlt. Wir hatten keine Grundordnung, wir waren mannschaftlich nicht geschlossen. Fürstenwalde hatte einen durchwachsene Saisonstart, ähnlich wie bei uns. Sie hatten dann auch drei Mal in Folge verloren, aber danach immer gepunktet. Sie führen das Mittelfeld an, das heißt, dass sie punkten müssen, wenn sie oben nochmal ranwollen. Wir aber auch, wenn wir Platz 1 angreifen wollen. Wenn wir am Samstag gewinnen wollen, dann müssen wir eine Schippe drauflegen und brauchen eine geschlossene Mannschaftsleistung. Zumal die Atmosphäre dort immer eine besonders hitzige ist“, analysiert der Trainer die Ausgangslage und schwenkt um: „Leider geht es im Fußball heute nicht mehr wirklich um Inhalte, aber ich möchte über Inhalte sprechen. Ich möchte darüber sprechen, dass Tobias Eisenhuth jetzt aktueller u19-Nationalspieler ist und zum „Vier-Nationen-Turnier“ nach Nordirland fährt. Übrigens als einziger Spieler aus der 4. Liga - es ist auch kein Spieler aus der 3.Liga dabei."

Zur Vorbereitung auf die besondern Verhältnisse in Fürstenwalde sagte Wollitz: „Wir haben das abkreiden lassen und diese Woche auf einem verkleinerten Feld trainiert, das haben wir aber auch schon 16/17 und 17/18 so gemacht. Auf diesem Platz hat man ganz viele Strafraumszenen. Und so spielen sie auch mit drei Mann vorne und überbrücken das Mittelfeld. Da muss man immer hellwach sein. Wir brauchen maximale Konzentration und maximale Kommunikation auf dem Platz. Ich hatte so den Eindruck, dass wir mit den letzten Ergebnissen so ein Stück in eine Komfortzone gerutscht sind und da wollen wir wieder raus. Das haben wir offen und ehrlich angesprochen. Mit Verantwortung Fußball spielen heißt auch, hier vor 6.000 Zuschauern alles rauszupusten. Man darf Fehler machen, man darf Zweikämpfe verlieren, aber man muss Leidenschaft haben. Und so spielt man, wenn man auch zu sich selbst ehrlich ist. Dann kommt das Fußballspielen auch ohne diesen Druck von „Muss, muss, muss“ zustande.“

„Wir haben jetzt noch 6 Topspiele bis zum Winter. In Fürstenwalde ist das erste und dann kommt der Landespokal in Luckenwalde. Wer glaubt, dass man das beim Tabellenführer der Oberliga, der zuletzt den Viertplatzierten mal eben mit 8:1 besiegt hat, einfach so macht, der wird sich wundern“, warnt Wollitz vor unangebrachtem Leichtsinn.