01.10.2020 14:53 | Der FC Energie empfängt den BFC Dynamo

Eine knackige Aufgabe für uns

Am Sonntag empfängt der FC Energie den BFC Dynamo und hat aufgrund von Verletzungen personelle Probleme. Auch die Gäste müssen durch Sperren und Verletzungen auf wichtige Spieler verzichten, so dass die taktischen Ausrichtungen und Formationen recht ungewiss erscheinen und generell eine spannende Partie vor bis zu 3.947 Zuschauern zu erwarten ist.

Die personelle Lage stellte Cheftrainer Dirk Lottner ausführlich dar: „Bei Nils und bei Janik ist es so, dass beide Verletzungen aus dem letzten Spiel mitgebracht haben und am Sonntag nicht zur Verfügung stehen. Bei Janik ist ein Außenbandriss diagnostiziert worden, der in der Regel mal mindestens vier Wochen dauern wird. Bei Nils ist es ein Innenbandanriss. Der kann mal eine Woche oder auch vier Wochen dauern, je nach persönlichem Schmerzempfinden. Da müssen wir ein bisschen abwarten und immer mal wieder in den Nils hineinhorchen. Bei Niclas Erlbeck ist es so, dass er sich heute Morgen etwas unwohl gefühlt hat. Da haben wir uns gesagt, wir gehen auf Nummer sicher und lassen ihn heute mal weg im Training.“

Das Thema Neuzugänge und Probespieler kam wie erwartet auf: „Wir haben zwei Stürmer im Probetraining, wobei der Lars Miedema heute das erste Mal dabei war. Er kommt vom FC den Bosch und hat dort in der zweiten Mannschaft trainiert. Da wollten wir einfach mal einen Blick drauf haben. Das gleiche bei Mario Crnicki, der seine Ausbildung bei Bayern München genossen hat, zuletzt in Bosnien gespielt hat und aktuell vertragslos ist. Ich bin immer der Meinung, lieber mal einen Spieler zu viel sichten, als dass dir einer durch die Lappen geht. Das machen wir uns jetzt zu Nutze in einer langen Trainingswoche, dass wir den Blick drauf haben und sie auch den Trainingsablauf nicht stören. Wir wollten uns einen Überblick verschaffen und was daraus wird, das werden die nächsten Tage zeigen.“

„Grundsätzlich haben wir uns schon mit Berlin beschäftigt. Wenn ich das mit den letzten drei Spielen vergleiche, bei denen ich jetzt dabei war, dann ist das die spielstärkste Mannschaft. Eine Mannschaft, die nicht nur Fußball spielen will, sondern es auch kann. Allein dafür sprechen schon die 20 geschossenen Tore. Sie sind sehr variabel, haben drei Spieler mit fünf Toren im Team. Da kann man sich nicht nur auf einen fokussieren, sondern muss auch das Gesamte im Blick haben. Sie sind mit zwei Niederlagen in die Saison gestartet, danach mit vier Siegen und zwei Unentschieden richtig gut zurück in die Spur gekommen. Das sieht man ihnen, auch in der Art wie sie Fußball spielen, an. Da ist alles etwas leichtfüßiger geworden. Eine Hürde, die wir nehmen wollen, die wir nehmen müssen. Das wird sicher eine knackige Aufgabe für uns, aber auch wir haben personell das eine oder andere aufzufangen und wir werden sehen, welche Mannschaft am Wochenende den besseren Tag erwischt und die Ausfälle am besten kompensieren kann“, sagte Lottner mit Blick auf den Gegner.

„Man muss sagen, dass wir mit der Dreierkette hinten dann in der Zentrale mehr Stabilität haben. Man kann daraus auch mal eine Fünferkette machen oder wenn wir durchschieben, dann haben wir eine Viererkette, wenn der Außenspieler wieder reinkommt. Ich denke man sieht, dass wir dadurch mehr Stabilität bekommen haben. Was jetzt nicht heißt, dass vorher unbedingt alles schlecht war. Es sind auch bei einigen Spielen unglückliche individuelle Fehler dabei gewesen, die dazu führten, dass wir Spiele verloren haben. Wir kommen mit dem System gut zurecht. Mit sieben Punkten aus drei Spielen ist ein Aufwärtstrend erkennbar und das gibt dem System Recht“, sagte Dominik Pelivan zum Spiel mit einer Dreierkette und ergänzte zu seiner persönlichen Rolle: „Ich habe in der Vergangenheit ja schon Innenverteidiger gespielt, auch wenn im Mittelfeld eigentlich meine Hauptposition ist. Es ist immer gut, wenn Spieler mehrere Positionen bekleiden können. Es ist in der Abwehr vielleicht von der Laufarbeit etwas weniger, was jetzt aber nicht heißt, dass man hinten die ganze Zeit in der Nase popelt und da stehen bleibt. Man muss sich konzentrieren, hat sogar ein stückweit mehr Verantwortung das Spiel von hinten zu lenken. Mir liegt die Position und ich finde es nicht schlecht, jetzt hinten zu spielen.“

„Ich kann jetzt keinen großen Unterschied bei der Mannschaft feststellen. Klar war die Intensität jetzt etwas anders als vor der „Englischen Woche“. Schon bei der Begrüßung hatte ich nicht das Gefühl, dass die Mannschaft jetzt total am Boden liegt, sondern trotzdem auch eine gewisse Überzeugung hat, da rauszukommen aus dem Keller. Das hatte ich auch in meiner Ansprache gesagt und es ist auch nicht jeder mit einem grimmigen Gesicht rumgelaufen. Dass nach so einer Woche mit sieben Punkten aus drei Spielen dann auch mal ein Grinsen mehr im Gesicht ist, ist auch klar. Dass alles nochmal etwas lockerer wird und die große Anspannung mal abfällt, auch dazu hatten wir Gelegenheit in der langen Woche, um den freien Tag mal zu genießen. Doch da bin ich als Trainer gleich schon wieder beim Aber! Das darf nicht dazu führen, dass man nachlässig bei der Arbeit und seinem Wirken wird. Wir werden sehen, wie die Mannschaft damit umgeht, ob sie weiter gierig ist und diesen Weg gehen will oder ob sie schon so eine Selbstzufriedenheit hat – jetzt sind wir erstmal aus dem Gröbsten raus – was letztendlich ja nicht so ist. Wir haben zwar ein paar Mannschaften zwischen uns, aber punktemäßig ist das auch noch kein großes Polster. Dementsprechend haben wir da überhaupt keinen Anlass, irgendwie nachlässig zu werden. Gerade, dass wir jetzt wieder ein paar mehr Zuschauern im Stadion haben und in einen Bereich kommen, wo wir hinwollen. Das muss die Mannschaft einfach so beflügeln, um am Wochenende wieder eine gute Leistung abrufen zu können“, schloss der Cheftrainer mit seiner Sichtweise, auf Nachfrage möglicher spürbarer Veränderungen im Team nach der erfolgreichen „Englischen Woche“ ab.