06.12.2016 11:59 | Bereits zwanzig mal wackelte das Gebälk

Ein Hang zu Aluminium

Das Thema Chancenverwertung ist beim FC Energie immer wieder existent und aktueller denn je. Der Chefcoach sprach gar davon, dass seine Mannschaft bei allein nur fünfzigprozentiger Ausbeute ihrer bisher erspielten Chancen wohl gar keine Probleme hätte. Ist es Pech, sind es Unkonzentriertheiten oder gar Magneten im Ball? Letzteres könnte der geneigte FCE-Zuschauer schon manchmal vermuten, denn die vielen Aluminiumtreffer des Teams in der laufenden Spielzeit sind schon kurios. In zwanzig Pflichtspielen scheiterten FCE-Spieler bereits zwanzig Mal am Pfosten oder der Latte, zumal sich der Durchschnitt exakt auf ein Mal pro Spiel verteilt. In sechzehn Regionalligaspielen trafen die Jungs von Pele Wollitz sechzehn Mal die Aluminiumkonstruktion, in vier Landespokalspielen vier Mal.

Als Spitzenreiter der „Gebälk-Künstler“ tut sich Mittelfeldspieler Björn Ziegenbein hervor, der mit fünf Alu-Treffern die interne Mannschaftswertung anführt. Auch Tim Kruse köpfte das Leder bereits drei Mal an die Latte des gegnerischen Tores und Benjamin Förster traf allein in Nordhausen doppelt Alu. Björn Ziegenbein schaffte es zuletzt im Viertelfinale des AOK-Landespokal Brandenburg gar innerhalb von lediglich zwei Minuten, sowohl die Latte als auch den Pfosten zu treffen. Nahezu unfassbar und dennoch Realität. Im Auswärtsspiel bei Hertha BSC II ging der Ball im Liegen aus wenigen Metern ebenfalls an die Latte des freien Tores. Als Pfosten oder Latte für „Ziege“ einmal nicht im Weg standen, bugsierte Benjamin Förster den Ball über die Linie und „klaute“ seinem Teamkollegen den Treffer, da der Ball ohnehin über die Linie getrudelt wäre.

Selbst vor der 1:0-Führung gegen den Berliner AK war es Fabio Viteritti, dessen Lattenfreistoß erst im Nachschuss durch Benjamin Förster verwandelt wurde. Es sind oftmals nur Millimeter zwischen Torerfolg oder dem großen Raunen im Stadion. Davon lässt sich aber keiner im FCE-Dress entmutigen, sondern vielmehr sollte noch öfter aus allen Lagen geballert werden, dann rutscht der eine oder andere auch rein. Es kann doch schließlich nicht immer so weitergehen, zumindest nicht ohne Magneten.