25.10.2019 14:38 | Vor dem Brandenburg-Duell beim SV Babelsberg

Der Druck liegt auf der anderen Seite

Der FC Energie reist am Sonntag zum SV Babelsberg 03 und hat das "Brandenburg-Duell" gegen die bisher sieglosen Gagstgeber vor der Brust. Für die meisten Spieler des Teams wird die hitzige Atmosphäre im "KarLi" eine neue Erfahrungs sein, doch Cheftrainer Claus-Dieter Wollitz hat personell wieder mehr Optionen als noch zuletzt.

„Bei Ibrahim Hajtic gab es heute neue Untersuchungen, denn die vier Wochen sind jetzt um. Die Werte liegen uns aber noch nicht vor und da werden wir sehen, wie es weitergeht und ob er wieder ins Training einsteigen kann. Bei Axel Borgmann ist es so, dass er sich als eine Zerrung dargestellt hat und wir wissen jetzt noch nicht, ob es für Sonntag eventuell wieder reichen kann. Abgesehen von den Langzeitverletzten stehen alle anderen Spieler zur Verfügung. das gilt auch für Tobias Eisenhuth, der gegen Leipzig zur Pause ausgewechselt werden musste“, so die personelle Lage vor dem „Brandenburg-Duell“.

„Es ist ein Derby, sicher vor einem fast ausverkauften Haus. Dass dieses Spiel eine spezielle Brisanz hat ist unstrittig. Wir haben die letzten beiden Spiele dort gewinnen können und wir wissen auch, dass Babelsberg in dieser Saison noch kein Spiel gewonnen hat. Das ist nach zwölf Spielen auch für sie eine Sache, die es so noch nicht gab. Wir freuen uns auf ein spannendes Spiel“, ergänzt Claus-Dieter Wollitz.

Rückblickend auf die Partie gegen Chemie Leipzig zeigt sich der Trainer selbstkritisch: „Das Freitagstraining vor dem Spiel war zu lang und zu intensiv, da müssen wir so ehrlich sein und darüber sprechen. Das haben wir im Trainerteam getan und ausgewertet. Wir haben uns schon gewundert, warum wir die Basics nicht auf den Platz bekommen haben. Insgesamt war das Spiel zu behäbig und wurde dann dadurch noch schwieriger, als es ohnehin schon war. Wir haben das jetzt verändert und grundsätzlich gehe ich davon aus, dass wir die fußballerische Klasse besitzen, das Spiel am Sonntag zu gewinnen.“

Angesprochen auf den möglicherweise hitzigen Empfang für seine Spieler, die diese Situation nicht kennen, entgegnete Wollitz: „Jonas Zickert war im Pokalfinale dabei, aber sie haben Recht, ansonsten sind nicht mehr viele Spieler da. Ich habe jetzt noch keine Ansprache zum Spiel gemacht, mache das aber auch nicht zum Thema. Wir beschäftigen uns mit dem Spiel. Insgesamt sind beide Vereine gut beraten, aus der Sache etwas rauszunehmen. Da hat es ja bereits die gemeinsame Presseerklärung gegeben. Und dennoch gehören zum Fußball auch Emotionen und gerade für die Fans bedeutet dieses Spiel auch etwas mehr. Es ist ein Derby und ein Derby verliert man nicht gerne. Von daher ist es nicht so, als dass wir da jetzt ein Freundschaftsspiel bestreiten. Der Druck liegt auf der anderen Seite - mit acht Punkten und Tabellenplatz 17.“

Bei Thema Druck hakten die Journalisten nach: „Unabhängig davon, dass der Verein Ziele hat und wir immer Druck haben, ist er in diesem Spiel nicht höher als sonst. Als wir in Nordhausen gespielt haben. Dort hätte man bei einer Niederlage sechs Punkte hinter denen landen können und davor sind aber nochmal drei. Da war der Druck höher und wir sind, wie auch schon zu anderen Spielen, sehr gut damit umgegangen. Hier zu Hause nach 80 Minuten stand es 0:2 gegen Meuselwitz, als der Druck auch von der eigenen Seite kam. Und so gehe ich davon aus, dass wir die notwendige Spannung haben und das Spiel gewinnen.“

„Toni Stahl wird im Tor stehen, das war aber schon vorher klar. Wir haben das vor dem Landespokalspiel so besprochen, dass "Stahli" die nächsten drei Spiele halten wird. Das bedeutet aber auch, dass es danach wieder einen Wechsel geben wird. Wir haben das unter acht Augen mit beiden Keepern, Anton und mir klar besprochen. Wir haben zwei junge und sehr gute Torhüter, sie haben ein gutes Verhältnis und auch mit Anton, der ja fast das gleiche Alter hat, ist das eine super Zusammenarbeit. Dazu komme dann noch ich, der alte Opa mit den drei Enkeln“, scherzt Claus-Dieter Wollitz und fügt an: „Wir haben auch Absprachen mit den Vereinen und an diese halten wir uns. Ohne diese Absprachen hätten wir diese beiden Torhüter auch nicht bekommen, das muss man auch mal ganz klar sagen. Außerdem haben wir auch eine Verantwortung den beiden Jungs gegenüber. Beide sind ausgeliehen, um Spielpraxis zu bekommen. Deshalb machen wir das so.“

Im Kader könnte sich demnächst etwas verändern kündigt der Cheftrainer an: „Am kommenden Dienstag ist Präsidiumssitzung, da werden die Verantwortlichen darüber entscheiden. Ich gebe eine sportliche Empfehlung ab und dann werden wir sehen.“