06.12.2019 10:09 | Vor dem Spitzenspiel beim Tabellenführer

Das Selbstvertrauen mitnehmen

Am 18. Spieltag der Regionalliga Nordost geht es an der Tabellenspitze richtig rund. Mit den Spielen "Erster gegen Zweiter" und "Vierter gegen Dritter" kann sich vor den letzten Spielen des Jahres am kommenden Wochenende so einiges bewegen.

„Das Beste zum Schluss in diesem Jahr 2019. Ein Spitzenspiel ist es aufgrund der Tabellensituation auf jeden Fall. Auch wenn man das bei beiden Mannschaften so nicht erwarten konnte. Personell sieht es so aus, dass Erlbeck wieder im Training ist und da muss man sehen, ob es sinnvoll ist, ihn mitzunehmen. Fragezeichen gibt es bei Berkan Taz, der die gesamte Woche noch nicht trainiert hat, weil er Wadenprobleme hat. Das war auch schon im Spiel gegen Lichtenberg, wo wir dann vor der Entscheidung standen ihn draufzulassen oder nicht. Gleiches gilt auch für Yildirim, er konnte mit muskulären Problemen bisher auch nicht trainieren. Colin Raak hatte eine Ohrenentzündung, da sieht es auch nicht gut aus. Wenn die dann alle ausfallen, dann fahren wir mit 13 Feldspielern zum Spitzenspiel und werden dort mit unserer Aufstellung so richtig überraschen“, überspielt der Trainer die angespannte personelle Lage humoristisch mit einem Hang zum Sarkasmus.

Die Vorzeichen sind soweit klar: „Dennoch freuen wir uns auf das Spiel und versuchen alles, um am Samstag alleiniger Tabellenführer zu werden. Ich bin mir sicher, dass Altglienicke hochmotiviert sein wird – sie haben acht Heimspiele gewonnen und eins unentschieden gespielt. Das ist sehr interessant, auch was die Tabellenkonstellation betrifft. Wir können aber auch ähnliche Zahlen nennen: Zwölf Spiele ohne Niederlage, davon neun Siege und drei Unentschieden. Und da hoffe ich, dass wir das Selbstvertrauen mitnehmen können. Wir brauchen einen perfekten Tag – unabhängig davon, ob wir mit 13, 14 oder 15 Leuten fahren.“

„Altglienicke ist wirklich eine richtig gute Mannschaft. Gute Abläufe, eine hohe Selbstverständlichkeit im Spiel, außergewöhnliches Selbstvertrauen, individuell sehr gut besetzt, junge Spieler eingebaut, erfahrene Spieler eingebaut und einen sehr guten Trainer. Das zeigt dann auch mal wieder deutlich, was ein erfahrener Trainer auch ausmachen kann, dass sie es erstmals so konstant hinbekommen. Ich durfte ja auch schon unter ihm spielen, auch wenn das ja noch schwarz-weiß war. Oder gab es ‘93 schon Farbfernsehen? Spaß beiseite. Altglienicke hat die letzten beiden Spiele nicht gewonnen, wir haben gewonnen und vier Punkte aufgeholt. Von daher gilt es jetzt in diesen beiden Spielen nochmal alles rauszupusten. Sollten wir das schaffen und beide Spiele gewinnen, dann hole ich Weihnachten einen richtig guten Wein raus. Und glauben sie mir, ich habe da ein paar richtige Schätzchen. Und dann nehme ich diese Flasche an Weihnachten ganz genüsslich zu mir“, so Wollitz weiter.

„Die Situation an der Spitze ist sehr interessant, auch mit der Begegnung Hertha BSC II gegen Lok an diesem Spieltag. Nordhausen hat sich mit der Lage, die dort herrscht wohl verabschiedet. So bleiben vier Mannschaften, die alle das Potenzial haben Erster zu werden. Lok hat die erfahrenste und robusteste Mannschaft, Hertha hat die meisten Tore geschossen und kann immer wieder von oben sehr gute Spieler dazu holen, andere Jungs sind teilweise Stammspieler in der Bundesliga. Das ist schon eine komfortable Situation. Altglienicke hat eine super Mischung und wir können, wenn wir die erste Elf auf den Platz bekommen, immer etwas bewegen. Wir spielen aber auch die gesamte Saison schon ohne Rechtverteidiger – auch Tobias Hasse ist das nicht, Zickert auch nicht. Und trotzdem haben wir 36 Punkte. Wenn wir im Winter in der Lage sind, uns mit drei bis vier Spielern zu verstärken und in der qualitativen Breite besser zu werden, dann bedeutet das zwar nicht, dass wir Erster werden. Aber die Chancen das zu erreichen erhöhen sich“, analysiert der Coach den Ist-Stand und gibt Aussicht.

Nochmals angesprochen auf den Status hinsichtlich der Vertragssituation sagte der Trainer: „Wir konzentrieren uns jetzt ausschließlich auf das Spitzenspiel und nach dem letzten Spiel gegen Hertha wird es eine Entscheidung geben. Ich glaube, dass es von Jahr zu Jahr schwieriger werden wird, wenn es neben den tollen strategischen Partnern, die der Verein hat, nicht noch weitere strategische Partner geben sollte, um den Standort für Profifußball sichern zu können. Das sind Fragen, die beantwortet werden müssen.“